
Herr Böttner, waren Sie mit den Leistungen Ihrer Mannschaft in den ersten sieben Saisonspielen zufrieden?
Lars Böttner: Eigentlich bin ich schon zufrieden. Es ist alles so gewesen, wie ich es mir vorher vorgestellt hatte. Mir war klar, dass wir Spiele gewinnen und welche verlieren werden. Wir befinden uns gerade in einer Lernphase mit einer sehr jungen Mannschaft und haben aus den einzelnen Spielen viel mitgenommen.
Was hat Sie bisher gestört?Wir hatten ein großes Verletzungspech. Pascal Blaak wird im Februar an seiner kaputten Schulter operiert. Er wird uns daher erst in der nächsten Saison wieder zur Verfügung stehen. Oliver Hahn fiel länger mit einem Bänderriss im Fuß aus, Marc Griggel mit Knieproblemen. Hendrik Wolf ist gerade am Kreuzband operiert worden und wird deshalb lange nicht dabei sein. Auch auf Steffen Menge wegen eines Zehenbruchs und Daniel Burmatov wegen Knieproblemen mussten wir länger verzichten.
Alle ihre neun Punkte haben Sie daheim geholt. Wie erklären Sie sich Ihre Auswärtsschwäche?Das ist eine reine Kopfsache der jungen Mannschaft. Wir haben auswärts noch zu viel Respekt vor dem Gegner. Daheim kennen meine Spieler alles und fühlen sich dort wohler. Mit dem TSV Meyenburg und dem SV Lilienthal-Falkenberg II hatten wir auswärts aber auch bereits sehr starke Gegner, die uns teilweise die Grenzen aufgezeigt haben. Mit André Wulff und Pascal Blaak habe ich nur zwei Akteure, die schon länger dabei sind und auch schon höher gespielt haben. Uns fehlen ansonsten die Spieler, die ein Team führen können.
Welche Spieler haben Sie positiv überrascht?Ich fand Tobias Wulff ganz gut, der oft als Einwechselspieler überzeugt hat. Auch Marc Griggel hat sich in den Vordergrund gespielt. Unser Torwart Pascal Hoffmann hat zudem seine Trainings- und Lebensweise umgestellt und sehr an sich gearbeitet. Er ist dadurch hinten zu einer festen Größe geworden. Da hatten wir vor der Saison ein wenig Bedenken. Ansonsten leben wir aber von der guten Kameradschaft. Auch nach Niederlagen sind die Spieler im Training immer eifrig dabei. Mit der Trainingsbeteiligung bin ich zufrieden.
Fehlt Ihrem Team ein Knipser?Ja. Wir haben da vorne niemanden drin, der auch mal zwei Gegenspieler bindet. Das war aber auch in der Vorsaison schon so. Uns fehlt ein klassischer Neuner, der für zehn bis zwölf Tore gut ist. Gut ist aber, dass wir unsere Tore auf viele Schultern verteilt haben und somit in dieser Hinsicht breit aufgestellt sind.
Was erwarten Sie von Ihrem Team noch im Hinblick auf die Restrunde?Wir wollen unsere Lernphase fortsetzen und unsere Fehler weiter abstellen. Wenn wir am Ende um Platz zehn herum landen, wäre das für uns ein toller Erfolg. Ich hoffe, dass das Verletzungspech weniger wird. Das tut doch sehr weh. Zum Sommer hin wollen wir dann noch ein, zwei Spieler dazunehmen, die uns im Bereich Erfahrung verstärken sollen.
Das Gespräch führte Karsten Hollmann.Lars Böttner (51)
trat sein Amt als Trainer der Herren des ATSV Scharmbeckstotel 2019 an. Vorher war der Versicherungskaufmann 13 Jahre als Jugendtrainer bei den Gelb-Schwarzen tätig und bildete zahlreiche seiner jetzigen Herrenspieler wie seinen Sohn Cedric Böttner aus.
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