
Landkreis Osterholz. Für den TV Falkenberg war es in der Tischtennis-Landesliga der Damen ein Wochenende zum Vergessen. Im Derby gegen die wiedererstarkte TuSG Ritterhude II gingen bei der 1:8-Heimniederlage sämtliche umkämpfte Fünfsatzmatches verloren, beim Titelkandidaten ESV Lüneburg (ebenfalls 1:8) war der TVF ohne seine verletzte Nummer eins Petra Bergmann chancenlos. Dagegen lesen sich die Sorgen des FSC Stendorf wie Luxusprobleme. Das Team denkt trotz des ungefährdeten 8:2-Heimerfolgs gegen den TSV Altenbruch gar nicht ans Aufsteigen.
TV Falkenberg – TuSG Ritterhude II 1:8: In der Hinrunde wollte den Hammestädterinnen zunächst nahezu gar nichts gelingen. Mittlerweile schwimmt die TuSG-Reserve, bei der Silke Kästingschäfer für Cornelia Kuhangel ihr Saisondebüt feierte, regelrecht auf einer Euphoriewelle. Plötzlich kommt in den entscheidenden Phasen auch das Quäntchen Glück hinzu. Dies begann bereits im ersten Doppel, als Katrin Monsees und Daniela Lilienthal vielleicht so gut wie noch nie zuvor miteinander harmonierten und Falkenbergs Duo Christiane Grotheer/Janina Rittierodt mit einer mutigen Spielweise mit 13:11 im Entscheidungsdurchgang in die Knie zwangen. Am Nachbartisch war Ritterhudes Kerstin Schröder zunächst im Doppel an der Seite von Silke Kästingschäfer erfolgreich, im Anschluss profitierte die 29-Jährige davon, dass ihre Gegnerin Beate Wangenheim augenscheinlich Probleme hatte, das Spiel selbst zu diktieren.
Daraufhin musste Silke Kästingschäfer gegen ihre Angstgegnerin Christiane Grotheer in den Entscheidungsdurchgang, spielte hier ihre gefährlichen Aufschläge aus und griff danach rigoros und erfolgreich an. Parallel sorgte Janina Rittierodt für den Ehrenzähler der Gastgeberinnen, indem sie gegen Daniela Lilienthal die Ruhe bewahrte.
Mehr als ein kleiner Hoffnungsschimmer war dies jedoch nicht, denn die folgenden drei Einzel verliefen sportlich gesehen nahezu tragisch aus Sicht des Tabellenvierten. Alle gingen nicht nur im fünften Satz verloren, sondern auch jeweils mit dem kleinstmöglichen Abstand von zwei Punkten. Beate Wangenheim verspielte gegen Silke Kästingschäfer eine 2:0-Satzführung, weil die Ritterhuderin, mit dem Selbstbewusstsein einiger Oberligasiege in dieser Saison, ihr System umstellte und nun phasenweise ihre Rückhand umlief, um mit der Vorhand zu schießen. Christiane Grotheer verlor hingegen beim Stand von 9:9 im fünften Satz gegen die defensiv agierende Kerstin Schröder die Geduld und leiste sich zwei folgenschwere Fehler. Den vielleicht besten Eindruck des Abends hinterließ aber Katrin Monsees, die mit ihren starken Angriffsschlägen nicht nur Roswitha Schmidt bezwang, sondern auch den Schlusspunkt gegen Janina Rittierodt setzte. „Wir sind schon enttäuscht, denn das Resultat gibt letztlich ein falsches Bild von der eigentlich spannenden Begegnung wieder“, erklärt Falkenbergs Christiane Grotheer.
ESV Lüneburg – TV Falkenberg 8:1: Etwas gezeichnet von diesem Negativerlebnis hatten die Gäste zumindest das Ziel, beim routinierten Meisterschaftsanwärter um die beidseitig mit einer Noppe agierende Spitzenspielerin Ursula Krüger ein besseres Resultat zu erzielen. Der Plan ging nicht auf. Erneut war lediglich Janina Rittierodt, die durch ihre Rückhanddiagonalschüsse beeindruckte, in einem ihrer beiden Einzel erfolgreich. „Wir machen uns nach den zwei hohen Niederlagen nicht mehr ernsthaft Sorgen, unten reinzurutschen, brauchen aber natürlich schon noch den einen oder anderen Zähler“, blickt Falkenbergs Christiane Grotheer voraus.
FSC Stendorf – TSV Altenbruch 8:2: Den in der Rückrunde noch sieglosen Gästen fehlte ihre etatmäßige Nummer zwei Julia Oldhafer, sodass sie von Beginn an nicht ernsthaft an ihre Chance glaubten. Spätestens als Carina Lilienthal und Anja Jürgens gemeinsam ihr Doppel nach 1:2-Satzrückstand drehten und die frühe 2:0-Führung für den FSC sicherten, schien die Partie gelaufen zu sein. Einzig TSV-Spitzenspielerin Carina Oldhafer hatte die spielerischen Mittel, sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Mit starken Vorhandtopsins und der Gabe, sich gut auf das gegnerische System einzustellen, wies Oldhafer nicht nur Materialspielerin Carina Lilienthal deutlich in die Schranken, sondern behielt auch in einem wahren, hochklassigen Offensivspektakel gegen Svenja Belgardt im fünften Satz mit 11:8 die Oberhand.
Ansonsten verliefen die restlichen Einzel bis auf eine Ausnahme sehr einseitig. Stendorfs Anja Jürgens besaß drei Sätze lang enorme Probleme, sich auf die Abwehrschläge ihrer Kontrahentin Marianne Köver einzustellen, dominierte aber anschließend die Durchgänge vier und fünf deutlich. „Wir verlieren natürlich nicht absichtlich. Aber es ist kein Geheimnis, dass wir definitiv nicht aufsteigen wollen“, verriet Inge Kaune trotz der Bilanz von mittlerweile 19:3 Zählern. Eventuell kommt der FSC aber auch gar nicht in eine solche Zwickmühle, da Svenja Belgardt von den verbleibenden fünf Begegnungen wohl nur noch einmal mitwirken kann.
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