
Landkreis Osterholz. Auf ging es ins finale Gruppenspiel. Es besser machen als in den beiden vorangegangen Partien, so lautete das Vorhaben der TuSG Ritterhude. Es folgte der erste Schuss aufs Ritterhuder Tor – gleich drin. Danach der zweite, auch drin. Die guten Vorsätze waren dahin. „Das hatten wir uns natürlich ganz anders vorgestellt“, verriet Kapitän Jens Fislage hinterher, nachdem auch diese Partie der Ritterhuder bei der Ü40-Hallenfußball-Niedersachsenmeisterschaft mit einer Niederlage endete. Nach dem 0:2 gegen den späteren Finalisten SV BW Langförden und dem 0:3 gegen den SC Gitter fiel diese mit 0:6 – Gegner war die SG Borstel-Sangenstedt/Luhdorf-Roydorf – doch ganz schön heftig aus. Am Ende blieb eine betrübliche Bilanz von 0:11 Toren und null Punkten festzuhalten. Aber genauso ein weiteres Vorhaben: „Wir haben heute Abend ja noch die ,zweite Halbzeit‘, mal schauen, ob wir dann das 11:11 machen“, schmunzelte Fislage.
Es ist nicht überliefert, ob ihnen dies auf der „Players Night“ in der Diskothek Arena, der abschließenden Feier aller 34 teilnehmenden Mannschaften mit ihren über 400 Fußballern, auch wirklich gelang. Allein daran aber merkte man: Die Ritterhuder nahmen ihr frühes Ausscheiden mit Humor. Sie hatten sich ohnehin nicht so viel ausgerechnet, obwohl sie einen Heimvorteil besaßen. Die Ü40-Niedersachsenmeisterschaft fand in Ritterhude und Osterholz-Scharmbeck statt, die Vorrundenbegegnungen wurden parallel in drei Hallen ausgetragen, in Ritterhude am Moormannskamp sowie in der BBS-Halle und der Gymnasium-Sporthalle in der Kreisstadt. Aber die Chancen der TuSG waren allein schon deswegen überschaubar, weil Dreiviertel der Mannschaft bereits über 50 Jahre alt ist. „Bei einem Ü50-Turnier wären wir wahrscheinlich besser aufgehoben gewesen“, so Fislage weiter.
Dabei war sie durchaus da, die Chance, die betrübliche Bilanz etwas besser zu gestalten. Zumindest ein Tor hätten die Gastgeber schon gerne geschossen, und die Möglichkeiten dazu waren auch vorhanden. „Teilweise waren wir alleine vor dem Tor und haben die Dinger nicht gemacht“, erinnerte sich Jens Fislage. Selbst im letzten Gruppenspiel, in dem die Ritterhuder mehr mit dem Verteidigen beschäftigt waren, „stehen wir dreimal alleine vor dem Tor. Da kann man schon mal einen davon versenken“, meinte er. Und überhaupt: „Ein 3:6 hätte sich viel besser angehört.“
Die TuSG Ritterhude war eben in jeder Hinsicht ein guter Gastgeber. Der Verein war schließlich vom Niedersächsischen Fußball-Verband (NFV) mit der Organisation betraut worden. Der federführende Organisator Roland Neumann zog ein zufriedenstellendes Fazit, obwohl bis zuletzt ein Wagnis darin bestand, ob die größeren Jugendtore durch den Eingang der Ritterhuder Halle passen würden. Sie passten, und trotzdem war es eine ganz schön „enge Angelegenheit“, wie Roland Neumann meinte. Was er gemacht hätte, wenn die Tore nicht durch den Eingang gepasst hätten? „Es musste passen. Einen Plan B gab es nicht. Ich hatte zuerst gedacht, dass es trotz der Ausmessungen vorher nicht passt. Das war natürlich ein kleiner Schock. Aber dann hat es doch gepasst“, so Neumann, der in organisatorischer Hinsicht kaum etwas zu bemängeln hatte. Er und seine vielen fleißigen Helfer mussten nur einmal improvisieren, da die Tornetze aufgrund fehlender Haken in der BBS-Halle nicht befestigt werden konnten. Kurzerhand wurden Kabelbinder besorgt, schon war das Problem gelöst.
Die „Players Night“ bildete traditionell den Abschluss der Veranstaltung. Hier findet die Siegerehrung statt, es wird gemeinsam gefeiert – und für den guten Zweck gesammelt. Der karitative Zweck der Ü40-Niedersachsenmeisterschaft ist ein wesentlicher Bestandteil. So freute sich der Ritterhuder Gerd Holzhauer, der sich seit Jahren für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei engagiert, über einen Spendenscheck von 2500 Euro.
Gruppe A: 1. SG Borstel-Sangenstedt/Luhdorf-Roydorf (12:3 Tore, 7 Punkte), 2. BW Langförden (5:2, 7), 3. SC Gitter (4:5, 3), 4. TuSG Ritterhude (0:11, 0)
Gruppe B: 1. SV Eintracht Nordhorn (6:2, 7), 2. VfL Löningen (8:3, 5), 3. VfL Lüneburg (8:6, 4), 4. SG Burgberg (2:13, 0)
Gruppe C: 1. BW Bümmerstede (10:1, 7), 2. TuS Niedernwöhren (5:1, 7), 3. SV Ottensen (4:8, 1), 4. FC Brome (2:11,1)
Gruppe D: 1. SSV Jeddeloh (8:4, 7), 2. MTV Treubund Lüneburg (5:4, 5), 3. Hannover 96 (6:6,4), 4. SV Altenoythe (3:8, 0)
Gruppe E: 1. SG Döhlen/Großenkneten (5:1, 9), 2. Duhner SC (5:2, 6), 3. SV Hellern (2:4, 3), 4. SG Dörverden (1:6, 0)
Gruppe F: 1. SCW Göttingen (5:3, 7), 2. VfL Güldenstern Stade (2:2, 4), 3. TV Dinklage (4:5, 2), 4. TuS Lehmden (2:3, 2)
Gruppe G: 1. TSV Geversdorf (10:2, 10), 2. SV RW Damme (12:3, 8), 3. SV Bösel (4:1, 7), 4. FC Ohmstede (2:9, 1), 5. VfL Borsum (1:14, 1)
Gruppe H: 1. VfL Wolfsburg (5:1, 10), 2. Buchholzer FC (8:4, 9), 3. SG Barnstorf-Drentwede-Eydelstedt (7:3, 7), 4. TuS Nahne (1:6, 1), 5. SVE Wiefelstede (1:8, 1)
Achtelfinale
SG Borstel-Sangenstedt/Luhdorf-Roydorf - VfL Löningen 1:3, SV Eintracht Nordhorn - SV BW Langförden 1:3 n.N., BW Bümmerstedte - MTV Treubung Lüneburg 3:2, SSV Jeddeloh - TuS Niedernwöhren 7:6 n.N., SG Döhlen/Großenkneten - VfL Güldenstern Stade 2:4 n.N, SCW Göttingen - Duhner SC 1:2, TSV Geversdorf - Buchholzer FC 0:1, VfL Wolfsburg - SV RW Damme 3:0
Viertelfinale
VfL Löningen - BW Bümmerstede 7:6 n.N., SV BW Langförden - SSV Jeddeloh 2:3 n.N., VfL Güldenstern Stade - Buchholzer FC 1:2, Duhner SC - VfL Wolfsburg 0:1
Halbfinale
VfL Löningen - Buchholzer FC 4:2 n.N., SSV Jeddeloh - VfL Wolfsburg 4:5 n.N.
Neunmeterschießen um Platz 3
Buchholzer FC - SSV Jeddeloh 4:3
Finale
VfL Löningen - VfL Wolfsburg 0:3
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