
Ritterhude. Gegen den Tabellenzweiten und haushohen Favoriten TuS Lunestedt II, der obendrein zum erst dritten Mal in dieser Saison in Bestbesetzung angetreten war, durften die Hausherren beim zwischenzeitlichen 6:8 kurzzeitig von einem Remis träumen – am Ende setzten sich die Gäste aber doch noch mit 9:6 durch.
Zum tragischen Helden avancierte dabei ausgerechnet TuSG-Kapitän Frank Mühlmann. Der glühende Werder-Fan durchlebt mit seinem Herzensverein momentan nicht nur in der Fußball-Bundesliga schwere Zeiten, sondern strotzt auch bei seinen eigenen sportlichen Aktivitäten nicht gerade vor Selbstvertrauen. Zunächst kassierte Mühlmann ein 1:3 gegen Mattias Wilbrandt – einen Akteur, gegen den der TuSG-Kapitän bislang noch nie in einem Punktspiel verloren hatte. Und am Ende des Abends, als Mühlmanns Kollegen mit drei Siegen in Folge ein schon verloren geglaubtes Spiel noch mal spannend gemacht hatten, besiegelte Mühlmanns 1:3 gegen Uwe Runge die Ritterhuder Niederlage.
Zu Beginn des Punktspiels hatte die TuSG-Mannschaft, bei der Winterneuzugang Rene Reißig (kam vom SV Werder II) zu seinem Verbandsliga-Debüt kam, ein schnelles 0:3 in den Doppeln kassiert. Da auch Maxime Meger und André Binder im oberen Paarkreuz zwei Niederlagen quittieren mussten, stand es frühzeitig 0:5 – alles schien genauso zu laufen, wie es die meisten erwartet hatten. Auch dass Youngster Laurin Struß die Ritterhuder nach einem 3:1 über Dennis Loockhoff dann zum ersten Mal auf die Anzeigentafel brachte, war keine besonders große Überraschung. Was danach passierte allerdings schon.
Die fast zeitgleiche 1:3-Niederlage von Stefan Pankow gegen Hüseyin Özer war noch nicht weiter erwähnenswert, doch dann spielte Reißig locker und befreit gegen Runge auf – und behielt mit 14:12 im vierten Satz die Oberhand. Aus dem 2:6 wurde dann aber nach Mühlmanns erstem Auftritt gegen Wilbrandt ein 2:7. Zwar hatte Ritterhudes Kapitän klare Vorteile, wenn der Ball erst mal im Spiel war, aber mit zahlreichen Fehlaufschlägen und wilden Returns machte er sich das Leben selbst schwer. Niemand glaubte nun noch an eine Wende – und trotzdem wurde es noch mal spannend. Binder verlor zudem mit 1:3 gegen Anton Depperschmidt und da sich Maxime Meger gegen Björn Oldenstädt zeitgleich im fünften Satz befand, hätte die Partie innerhalb weniger Sekunden komplett zu Ende sein können.
Die Zuschauer sahen einige denkwürdige letzte Ballwechsel mit zahlreichen strittigen Situationen, aus denen Meger als glücklicher, aber nicht unverdienter Sieger hervorging und das vorzeitige Ende abwendete. Es ging vorerst also weiter – und die Gäste ließen erneut eine große Chance liegen. So verspielte Özer nach brillantem Start eine 2:0-Satzführung gegen Laurin Struß. Der Ritterhuder Nachwuchsmann hatte ab Satz drei dann aber überhaupt keine Probleme mehr mit dem Lunestedter – 4:8.
Mit frischem Mut kämpfte daraufhin Stefan Pankow den an diesem Abend etwas uninspiriert wirkenden Loockhoff glatt in drei Sätzen nieder – 5:8. Und als Rene Reißig dann auch noch Wilbrandt nach fünf spannenden Sätzen besiegte und damit seine tolle Leistung an diesem Abend krönte, schien plötzlich alles möglich. Es stand 6:8 – und das Ritterhuder Abschlussdoppel Binder/Pankow war in den vergangenen Monaten fast immer ein verlässlicher Punktegarant. Doch davor stand noch der zweite Einzelauftritt Mühlmanns – und der hatte gegen Uwe Runge keine echte Chance. „Uns tat es aber gut, noch das ein oder andere Erfolgserlebnis zu feiern, um mit besserem Gefühl, die nächsten Aufgaben angehen zu können“, so Mühlmann.
TuSG Ritterhude – TSV Lunestedt II 6:9
Binder/Pankow – Oldenstädt/Loockhoff 1:3 (11:13, 9:11, 11:9, 7:11); Meger/Mühlmann – Wilbrandt/Runge 0:3 (13:15, 7:11, 4:11); Struß/Reißig – Depperschmidt/Özer 2:3 (11:7, 4:11, 7:11, 11:9, 7:11); Meger – Depperschmidt 1:3 (6:11, 17:15, 13:15, 5:11); Binder – Oldenstädt 2:3 (7:11, 11:9, 11:7, 2:11, 9:11); Struß – Loockhoff 3:1 (11:6, 9:11, 11:6, 11:6); Pankow – Özer 1:3 (9:11, 12:10, 5:11, 9:11); Reißig – Runge 3:1 (11:4, 11:6, 7:11, 14:12); Mühlmann – Wilbrandt 1:3 (14:12, 9:11, 9:11, 3:11); Meger – Oldenstädt 3:2 (11:9, 15:13, 8:11, 7:11, 13:11); Binder – Depperschmidt 1:3 (11:13, 6:11, 11:8, 8:11); Struß – Özer 3:2 (8:11, 13:15, 11:3, 11:4, 11:6); Pankow – Loockhoff 3:0 (11:9, 11:6, 12:10); Reißig – Wilbrandt 3:2 (11:7, 10:12, 13:15, 11:7, 11:7); Mühlmann – Runge 1:3 (3:11, 16:14, 5:11, 5:11) FM
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