
Seit vielen Jahren führt die Volleyball-Abteilung des VfL Ohlenstedt eher ein Schattendasein. Deshalb ist es vielen gar nicht bekannt, dass es diese Sparte überhaupt gibt. Wenn nicht gerade Corona-Krise ist, treffen sich die Volleyballer einmal in der Woche in der August-Schlüter-Halle in Osterholz-Scharmbeck. Die aber bereits vor Corona kriselnde Sparte gerät durch die Pandemie in noch größere Schwierigkeiten.
„Wir haben einige ältere Spieler dabei, die sich wegen der Ansteckungsgefahr zurückgezogen haben“, teilt der VfL-Spartenleiter Stefan Schrage mit. Er selbst kann und will nach einem vor zwei Jahre erlittenen Kreuzbandriss auch nicht mehr selbst spielen. Er habe zweimal ein Comeback versucht, wolle aber einfach nicht mit angezogener Handbremse zu Werke gehen: „Ich will entweder ganz oder gar nicht spielen.“
Sein Amt als Spartenleiter würde er deshalb gerne zur Verfügung stellen. Sein Sohn Jannik Schrage, der bereits für den VSK Osterholz-Scharmbeck aufgelaufen war, möchte ihn nicht beerben. „Jannik spielt zwar auch bei uns mit, konzentriert sich aber ansonsten auf den Fußball bei den Sportfreunden Heilshorn“, sagt Vater Schrage. Um überhaupt noch genügend Leute zum Spielen zusammenzubekommen, taten sich die Ohlenstedter bereits mit Akteuren aus Lesumstotel und Marßel zusammen.
„Auch ein oder zwei Leute aus Hambergen haben sich schon dazugesellt. Alle haben das Problem, dass sie in ihren jeweiligen Orten nicht genügend Mitspieler finden“, sagt Schrage. Der älteste Spieler der gemischten Formation aus Frauen und Männern ist bereits Mitte 70. Anfragen bezüglich einer Mixed-Liga lehnten die Ohlenstedter stets ab. „Den Ehrgeiz haben wir gar nicht. Wir sind eben nur ein Daddelteam“, so Schrage, der bis zur C-Jugend Fußball beim SV Vorwärts Buschhausen spielte. „Mein Talent hielt sich aber in Grenzen“, räumt er ein. Nach dem Erlernen des Volleyballsports am Gymnasium an der Loger Straße in Osterholz-Scharmbeck bildete sich bei seinem Arbeitgeber eine Volleyball-Spaß-Formation. „Durch meine Arbeitskollegin Anke Steinbeck bin ich dann auf die Volleyballer des VfL Ohlenstedt aufmerksam geworden“, berichtet Schrage.
„Wir haben nicht so viel Kontakt zum Rest des Vereins und finden irgendwie parallel zu diesem statt“, sagt der Westerbecker. Nach Ende der Corona-Krise wolle er seine Volleyballer mal zusammentrommeln, um zu gucken, wer überhaupt noch kommt. „Wir haben viele Leute im Alter von 50 und 60 Jahren und aufwärts dabei, bei denen sich irgendwann der Rücken und die Gelenke melden“, meint Schrage.
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