
Grasberg. Letztlich war es dann doch eine klare Angelegenheit zwischen dem gastgebenden Absteiger und dem Fünften in der Abschlusstabelle der Fußball-Bezirksliga Lüneburg 3: Die TSG Wörpedorf-Grasberg-Eickedorf unterlag dem VSK Osterholz-Scharmbeck mit 1:6 (1:1).
Dabei wollten auch die Platzherren einen „vernünftigen Abschluss“ der Saison. Schon vor dem Spiel verabschiedeten TSG-Spartenleiter Heiko Waldow und Mannschaftsführer Timon Schnackenberg den scheidenden Trainer Marco Miesner und überreichten ihm einen Liegestuhl – obwohl der künftige Scharmbeckstoteler Coach ja eben noch gar nicht in den Fußball-Ruhestand treten will.
Miesner sah dann tatsächlich ein Auftreten seines Teams, wie es für einen „vernünftigen Abschluss“ angemessen gewesen ist. Timon Schnackenberg brachte die TSG sogar per Kopfball mit 1:0 in Führung (12.). Noch einmal hätte der Kapitän in diesen ersten 45 Minuten treffen können, doch der Ball ging knapp übers VSK-Tor. Und Azad Kurnaz steuerte gleich zwei hochkarätige Chancen für die Heimmannschaft bei. Aufgrund dieser Chancenmenge sprach Miesner nach Schluss von einer „ausgeglichenen ersten Halbzeit“.
Sein Gegenüber, VSK-Coach Oliver Schilling, mochte da nicht widersprechen. „Wir haben immer wieder zu Konter eingeladen“, beschrieb er das Bild des ersten Durchgangs. Halbwegs froh war er, dass dem scheidenden Sergej Baitler kurz vor dem Pausenpfiff wenigstens der Ausgleichstreffer zum 1:1 gelang (45.). In den folgenden Minuten wurde Schilling in der VSK-Kabine – natürlich – laut. „So wollten wir uns nicht verabschieden“, umschrieb er später seine deutlichen Worte nach diesem „Sommerkick“ der ersten Halbzeit.
Und seine Spieler schienen ihn verstanden zu haben. Schon wenige Minuten nach Wiederbeginn sah der Trainer einen guten Spielzug seines VSK über links, Dennis Riemer flankte in die Mitte, und erneut war es Baitler, der den Ball im TSG-Gehäuse zum 1:2 unterbrachte (50.). Zum Abschied gönnte sich Baitler später sogar noch einen weiteren Treffer zum 1:5 (78.). Dazwischen hatten Felix Gartelmann (64.) und der eingewechselte Steffen Gardianczik (68.) die Führung ausgebaut. Und auch das letzte Tor zum 1:6 ging auf das Konto eines Einwechselspielers: Jelto Gerken hob den Ball gekonnt über TSG-Keeper Benjamin Ostrowski hinweg (87.). Die TSG hatte nichts mehr zuzusetzen, „weil wir nichts mehr zugelassen haben“, analysierte Schilling, „das Ergebnis ging auch absolut in Ordnung.“
„In der zweiten Halbzeit sind wir eingebrochen“, musste TSG-Trainer Miesner da bekennen. Personalnot und auch das sommerliche Wetter hätten der Mannschaftsleistung zugesetzt. Dass es anschließend keine gemeinsame Abschlussfeier bei der TSG gab, hatte allerdings einen anderen Grund: Nach zwei Hochzeiten hatten die Wörpedorfer ohnehin schon viel gefeiert; und nächste Woche hat Miesner die Mannschaft noch zu seiner Silberhochzeit eingeladen. Ein wenig emotional fügte er da mit Blick auf seinen Abschied an: „Fünf Jahre waren eine tolle Zeit.“
Der VSK hingegen feierte seinen Erfolg gleich nach der Rückkehr in die Kreisstadt am Stadion – mit einem alles in allem unbeschwert auf die Saison zurückblickenden Oliver Schilling. „Wir sind schon zufrieden“, sagte der VSK-Trainer und nannte als Gründe: Platz fünf in der Abschlusstabelle und zweitbeste Mannschaft im Landkreis. Mehr aber sei in dieser Spielzeit auch nicht drin gewesen.
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