
Plaumann konnte es kaum glauben. "Wir haben die erste Halbzeit total verschlafen", resümierte er verärgert. "Wir haben jegliche Zuordnung vermissen lassen, standen viel zu weit von den Gegenspielern weg." Dem Tabellenvierten aus Drakenburg wurde der Erfolg quasi auf dem Silbertablett serviert. Fiel aber das 0:1 durch Manuel Trame (30.) noch auf vergleichsweise herkömmliche Weise, fasste das 0:2 die Bassumer Defizite dieses Abends in einer einzigen Szene zusammen. So entschied Schiedsrichter Sascha Kordts (Marklohe) auf Eckball, als die Akteure des Vorletzten offensichtlich mit einem Abstoß gerechnet hatten – mit fatalen Folgen. Als der Ball nämlich in den TSV-Strafraum flog, präsentierten sich die Gastgeber unglaublich unsortiert und luden Daniel Fricke zum 0:2 ein (42.). Sven Plaumann stand ratlos am Rande. "Das war ohne Worte", stellte er später fest. "Wir haben sogar dann noch mit dem Schiedsrichter diskutiert, als der Ball längst im Tor lag." Nur verbal wiesen die Bassumer jene Aggressivität nach, die ihnen fußballerisch viel besser zu Gesicht gestanden hätte.
Immerhin: Nach der Pause wurde es ein bisschen besser. Die Hoffnung, die Partie nach dem frühen 1:2 von Hannes Schlottmann (49.) komplett zu drehen, zerschlug sich allerdings genauso schnell. Es waren ganze vier weitere Minuten verstrichen, da rückte Tim Tatzko die alten Relationen wieder zurecht. Und es kam noch schlimmer: Einmal in Torlaune legte Tazko das 1:4 umgehend nach (64.). Was folgte war ein finaler Doppelpack von Hendrik Pietsch (81./87.), der das halbe Dutzend voll machte. Anschließend gab sich Sven Plaumann keinerlei Illusionen hin: "Wir haben es jetzt nicht mehr in der eigenen Hand, die Liga zu halten", stellte er sachlich-nüchtern fest. Der Rückstand auf Relegationsplatz 13 ist auf vier Punkte angewachsen, weshalb "wir jetzt auch mal einen Überraschungscoup landen müssen, um überhaupt noch eine Chance zu haben." Den Zusatz "dringend" sparte sich Plaumann in diesem Zusammenhang, musste ihn aber auch gar nicht aussprechen. Die Lage ist ernst genug, Bassum legte offen, dass es ohne Stammkräfte wie Jens Nubbemeyer, Lars Diedrichs, Lutz Wiederhold, Jan Lehmkuhl oder Torwart David Schröder, die diesmal fehlten, nicht funktioniert. Ihr künftiges Mitwirken stellt einen Hoffnungsschimmer dar. Nicht mehr, nicht weniger.
TSV Bassum: Harpenau – Labbus, Dührkop (27. Plate), Bäker, Wiehle (76. Beerhorst), Hoffmann, Butt, Schönborn (58. Seidel), J. Hahnel, Schlottmann, Sudy.
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