
Es ist durchaus beachtlich, was der TSV Okel in den vergangenen vier Jahren auf die Beine gestellt hat. Nach drei Aufstiegen in Folge spielt der Verein nun in der Fußball-Kreisliga Diepholz und hat sich bis auf Tabellenplatz vier hochgearbeitet. Aber nicht nur das: Durch den 3:2 (0:1)-Erfolg gegen den SV Bruchhausen-Vilsen am gestrigen Sonntag haben die Okeler ihre Siegesserie ausgebaut und aus jeder der vergangenen acht Partien drei Punkte mitgenommen. „Die Jungs haben eine super Saison gespielt und die Pause langsam verdient“, lobte Trainer Frank Köhler.
Dabei sah es gegen Vilsen zunächst nicht danach aus, als würden die Gastgeber ihrer Linie treu bleiben. Zwar spielten sie auf Augenhöhe, ernst zu nehmende Gelegenheiten waren in den ersten 45 Minuten allerdings Fehlanzeige. Die vielversprechendsten verbuchte noch Kapitän Rico Volkmann, der insgesamt drei Mal aus der zweiten Reihe abzog, aber stets am Tor vorbei zielte.
Mehrfach versuchten die Hausherren über schnelle Pässe in die Spitze zum Erfolg zu kommen. Wenn der Ball aber die Vilser Viererkette durchdrungen hatte, und ein Okeler sich das Leder schnappte, signalisierte der Schiedsrichter-Assistent prompt eine Abseitsposition. „Wir sind ganz schwer ins Spiel gekommen, Bruchhausen-Vilsen hat aber auch ein gutes Pressing gespielt“, stellte Frank Köhler fest.
Nachdem die erste Viertelstunde ohne sehenswerte Aktionen verstrichen war, kamen die Gäste zum Zug. Feizal Alkozei setzte sich auf Außen durch, zog in den Okeler Strafraum und schlenzte das Leder an TSV-Schlussmann Patrick Heusmann vorbei zum 0:1 (16.). Und die Okeler durften froh sein, dass sie mit diesem Ergebnis in die Kabine gehen durften, über ein 0:2 hätte sich wohl auch niemand gewundert. Moritz Warnkes Schuss ans Lattenkreuz hätte ebenso gut auch in den Maschen landen können (25.). An Patrick Heusmann scheiterte zudem Torschütze Alkozei nach Zuspiel von Niklas Schröder (37.).
Der Seitenwechsel bringt die Wende
Mit dem Wiederanpfiff stellte der TSV Okel den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf: Von Beginn an berannten sie das Vilser Tor, Volkmann verzog aus circa sieben Metern Entfernung (48.). Zwei Minuten später versuchte er es aus ähnlicher Distanz mit einem Flachschuss, diesmal war aber Dennis Kastendiecks Fuß im Wege. Einen besseren Tag erwischte Sebastian Kühn: Nach seinem unbedrängten Lauf an der Strafraumgrenze zog er einfach mal ab – und traf ins lange Eck zum 1:1 (56.). Aufgrund des druckvollen Starts in den zweiten Durchgang fiel das 1:1 zurecht, von den Gästen war bis dahin noch nichts zu sehen. Sie fanden einfach keinen Zugriff mehr.
„Wir sind mit dem letzten Aufgebot angereist, haben viele Positionen neu besetzt und wollten nicht zu viel riskieren“, stellte Vilsens Trainer Jörn Meyer nach dem Abpfiff fest. „In der ersten Halbzeit habe ich noch gedacht, dass es gut aussieht. Dann wurden die Sorgenfalten immer größer“, zeigte er sich von der Leistung der Ersatzspieler enttäuscht. Seine Mannschaft habe die Laufbereitschaft eingestellt.
Eine logische Konsequenz also, dass sich Marlon Reyher knapp zehn Minuten später durchsetzte und den Ball am Keeper vorbei zum 2:1 für Okel einschob (67.). Da wunderte es schon, dass noch das 2:2 fiel. Moritz Warnke fiel bei seinem Solo von der Außenbahn in den Strafraum im Zweikampf zu Boden, im Fallen grätschte er den Ball aber noch ins kurze Eck und glich aus (71.). In der Schlussphase setzte sich Volkmann aber auf Außen durch und steckte den Ball quer zu Leon Helmke, der zum 3:2-Siegtreffer einschob (86.).
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