
Obwohl sich Fußball-Landesligist TSV Melchiorshausen in der zweiten Hälfte der Begegnung gegen SFL Bremerhaven deutlich steigerte, stand am Ende eine 2:4 (0:3)-Pleite zu Buche. Die Torhüterfrage hatte Trainer Reiner Klausmann auf ungewöhnliche Weise beantwortet. Er stellte Altherren-Stürmer Dirk Pistol zwischen die Pfosten.
„Dirk machte seine Sache gut“, lobte Spartenleiter Heiner Böttcher den früheren Torjäger vom Dienst. Mit Jens Ruscher (Flitterwochen) und Sascha Kleemann (Sehnenanriss in der Schulter) fehlten beide etatmäßigen Keeper. „Sascha wird in dieser Saison nicht mehr spielen. Jens steht uns am kommenden Spieltag wieder zur Verfügung“, berichtete Böttcher.
Bereits nach einer Viertelstunde musste Pistol hinter sich greifen. Der Ersatztorhüter konnte einen Flachschuss der Gäste auf dem nassen Geläuf nicht festhalten, so dass Oleg Naumov per Abstauber keine Probleme hatte. Durch einen Foulelfmeter, den Melchiorshausens Mittelfeldspieler Julian Michel verursacht hatte, erhöhten die Gäste durch Timo Struppe auf 2:0 (21.). Mit dem schönsten Tor des Tages machte Struppe seinen Doppelpack und damit den Halbzeitstand perfekt. Mit einem gefühlvollen Heber aus 18 Metern überwand der Bremerhavener Pistol zum 0:3 (40.).
Deutlich verbessert kehrten die Gastgeber aufs Spielfeld zurück. „Das sah in der ersten Hälfte überhaupt nicht gut aus. Es war zu befürchten, dass es eine hohe Klatsche geben wird. Allerdings haben wir uns dann hundertprozentig gesteigert“, bilanzierte Böttcher. Mit Nils Kaiser und Tim Cohrs brachte Klausmann zwei frische Offensivkräfte, deren Einwechslungen sich bald auszahlten. Nach einer Rechtsflanke Kaisers traf Lars Behrens aus acht Metern ins SFL-Tor (52.). Auch der eingewechselte Tim Cohrs betätigte sich als Vorbereiter. Nach einer Co-Produktion zwischen ihm und Behrens schoss Letzterer aus 14 Metern ein – das 2:3 (74.).
Hoffnung keimte auf im Lager der Platzherren, die sich durch einen fatalen Fehler nur eine Minute später alles zunichte machten. Danach steuerte Thomas Schneider alleine aufs Tor zu und sorgte für die Entscheidung. Zuvor war Schneider noch in aussichtsreicher Position gescheitert (68.). „Die postwendende Antwort der Bremerhavener war für uns der Genickbruch. Ich bin überzeugt, dass uns ohne diesen Gegentreffer zumindest noch ein Unentschieden geglückt wäre. Vielleicht hätten wir dieses Spiel sogar noch umgebogen“, haderte Böttcher. Die Melchiorshauser erzielten anschließend noch ein Tor, dass aber zurecht nicht gegeben wurde. Julian Michels Schuss konnte SFL-Torwart Jan-Michael Kutzner nur abklatschen. Behrens schob den Abpraller zwar ein, stand dabei jedoch klar im Abseits (85.).
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