Weil beim Jugendreitturnier in Verden Pferde und Ponys getrennt platziert werden, bleibt für Vivien Hustedt nur der zweite Platz

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Plötzliche Regeländerung sorgt für Aufregung

christiane abels 17.11.2010 0 Kommentare

Verden·Landkreis Diepholz. Für Unverständnis unter den Zuschauern hat auf dem Verdener Jugendturnier die Springprüfung der Klasse A** mit Stechen gesorgt. Die so genannten Hippo-Mini-Masters, wie diese traditionelle Prüfung auch genannt wird, lockten in diesem Jahr wieder viele Reiter aus unserer Region nebst Fanklubs auf die eindrucksvolle Anlage.

Beliebt ist dieser Wettkampf deshalb, weil hier junge, talentierte Reiter an einer Leistungsschau teilnehmen, die sich nicht nur durch ihr Niveau von regionalen Turnieren absetzt, sondern auch durch die besondere die Atmosphäre, die in der großen Halle herrscht. Sie stellt die Nachwuchsreiter und deren Vierbeiner mitunter vor komplizierte Situationen.

Auch diesmal wählten diverse Vereine unserer Region - der RuFV Steller See, der RV Maasen-Sulingen, der Verein vom Okeler Land und der RV Schwarme beispielsweise - jeweils zwei Reiter aus, die sich bei dieser Veranstaltung präsentieren durften. Auf das richtige Mensch-Pferd-Paar setzte dabei der Reit- und Fahrverein Steller See, mit der Nominierung der 14 Jahre alten Vivien Hustedt, die mit ihrer halb so alten Stute Quite Activity und jeder Menge gutgelaunter Begleiter nach Verden reiste.

Bereits im ersten Umlauf lieferte die junge Amazone, die ihre braune Stute seit zwei Jahren fast täglich trainiert, eine souveräne Vorstellung im Parcours und qualifizierte sich, neben 15 weiteren im 53er-Starterfeld, für das anschließende Stechen. Nachdem dort zunächst vier Aktive jeweils vier Strafpunkte hatten verbuchen müssen, schaffte es Vivien Hustedt als erste fehlerfrei. Ihre Zeit: 33,03 Sekunden.

Nur ein Paar konnte sich damit messen. Lena Sophie Bodenstab von der Reitgemeinschaft Leese lenkte ihren Sir Schröder einen Wimpernschlag schneller über die Ziellinie und holte sich in einer Zeit von 33,02 den erhofften Sieg.

Für die angereisten Zuschauer vom RuFV Steller See schien das zunächst gar nicht so schlimm zu sein, weil in einer so teilnehmerreichen Prüfung üblicherweise in zwei Abteilungen geritten werden muss und es deshalb zwei erste Plätze zu ergattern gibt. Völlig verblüfft stellten dann jedoch nicht nur die Besucher aus Stelle fest, dass sich der Veranstalter dazu entschlossen hatte, dieses Jahr eine Aufteilung der Plätze in Pferde und Ponys vorzunehmen. Demnach blieb für Vivien Hustedt nur Platz zwei. Zahlreiche Aktive und Zuschauer beschwerten sich lauthals über eine solche Platzierung, in der ein Sportler, der zwar fraglos eine gute, aber eben nicht die beste Leistung erbracht hatte, den Sieg entgegennehmen durfte.

'Dann hätte der Veranstalter gleich eine extra Ponyprüfung ausschreiben sollen. Dass die Ponyreiter eine viel größere Chance hatten, ist doch offensichtlich. Es sind acht Ponys gegen 45 Pferde in dieser Prüfung an den Start gegangen. Und nun gibt es bei den Pferden Reiter, die mit null Fehlern ganz weit hinten rangieren, während Platz zwei und drei unter den Ponys mit vier beziehungsweise acht Fehlerpunkten belegt sind', erklärt ein aufgeregter Zuschauer, dessen Tochter sich mit einer fehlerfreien Runde recht weit hinten in der Ergebnisliste wiederfand.