
Twistringen. Nach dem Sieg des Mitkonkurrenten TV Neuenkirchen am Vortag gegen TuS St. Hülfe-Heede war Fußball-Kreisligist SC Twistringen gegen den unangefochtenen Tabellenführer TuS Wagenfeld schon zum Siegen verpflichtet. Doch durch die eigene 1:3 (1:2)-Niederlage hat der SCT weiter an Anschluss verloren. Die Wagenfelder hingegen können den Meistersekt schon einmal kalt stellen. Ein winziges Pünktchen fehlt noch zum Aufstieg.
"Jetzt wird es eng mit dem Aufstieg. Wir sind auf Schützenhilfe angewiesen", analysierte Torhüter Marcel Bavendiek. Satte vier Punkte liegen seine Twistringer bereits hinter den zweitplatzierten Neuenkirchenern zurück.
In der Anfangsphase der Partie taten die Gastgeber alles, um den Abstand zu verringern. Der Gegner wurde effektiv gestört, der SCT erspielte sich Chancen. Nach einem langen Pass von Michael Würdemann zielte Julian Fuhrmann am Tor vorbei (6.). Eine Hereingabe von Andre Lausch verpassten Fuhrmann und Timo Rathkamp (16.). Der nächste Versuch war erfolgreich. Nach einem Pass von Ali Simo brachte Wagenfelds Keeper Torben Kolkhorst Fuhrmann im Sechzehner zu Fall. Schiedsrichter Rainer Aschemann (TSV Bassum) entschied auf Strafstoß. Eine schmeichelhafte Entscheidung zugunsten der Platzherren. Wie dem auch sei: Nils Warnke ließ sich die Möglichkeit nicht nehmen (18.) und brachte die Platzherren in Führung.
Entscheidender Doppelschlag
Danach lief es urplötzlich überhaupt nicht mehr bei den Twistringern. "Wir ließen uns nach dem Ausgleich die Butter vom Brot nehmen", sagte Bavendiek treffend. Der Spitzenreiter legte seine ganze Cleverness in die Waagschale und glich gegen schwächelnde Gastgeber mit der ersten gefährlichen Aktion aus. Die Twistringer vertändelten zunächst im Mittelfeld den Ball gegen Dominik Brüske. Nach Doppelpass mit Torben Maas schob Brüske ganz cool ein (28.).
Und damit nicht genug. Erneut verloren die Hausherren den Ball unnötigerweise im Mittelfeld. Maas schickte den pfeilschnelle Cristian Nasui steil, welcher eiskalt traf (38.). "Der Doppelschlag hat uns das Genick gebrochen. Die Dinger haben wir uns ja quasi selbst reingehauen. Wagenfeld hat das danach dann cool heruntergespielt", sah SCT-Coach Kevin Krowiorsch hier die entscheidende Phase des Spiels.
Die Twistringer erholten sich von diesem Rückschlag nicht mehr. Eine Standardsituation sorgte für die endgültige Entscheidung: Einen Eckball von Rainer Cording verlängerte Ali-Jakob Döpke mit dem Kopf genau auf selbigen von Gerrit Hofemeister, der zum 3:1 traf (69.). "Insgesamt standen wir defensiv sehr gut, haben nur ein Mal vor dem Gegentor geschlafen", resümierte Wagenfelds Trainer Stefan Müller, der nach dem fast perfekten Aufstieg logischerweise mehr will. "Jetzt wollen wir natürlich auch Meister werden", strebt Müller das Maximum an. In vier noch ausstehenden Partien treten die Wagenfelder drei Mal auf heimischen Platz an und blicken auf ein insgesamt machbares Restprogramm. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn den Wagenfeldern die Meisterschaft nicht gelingen sollte.
Und die Twistringer? Denen bleibt lediglich die vage Hoffnung - und der Kreispokal. Dort würde bei einem Erfolg im Halbfinale beim TuS Syke im Endspiel ein erneutes Aufeinandertreffen mit den Wagenfeldern drohen. "Das Double wollen wir ihnen deshalb nicht gönnen", bemerkte Keeper Bavendiek abschließend.
SC Twistringen:Bavendiek - Würdemann, Schröder, Deepe, Warnke, Simo, Rathkamp (90. Röseler), Fuhrmann, Wolter (46. Kuhangel), Lausch (74. Kletke), Rohlfs.
TuS Wagenfeld:Kolkhorst - Dünnemann, Döpke, Nasui (90. Akalin), Cording, Brüske (76. Barg), Maas, Agripino (87. Meyer), Hofemeister, Rewald, Seidel.
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