
Syke. Er hatte es wirklich eilig. Oliver Sebrantke wollte einfach nur noch ins Ziel - und noch ein paar Meter weiter. Nach 1:15:47 Stunden hatte der Langstreckler des LC Hansa Stuhr sein Rennen beim 31. Country-Crosslauf gewonnen, vier weitere Minuten harrte er im Schneetreiben im Syker Waldstadion aus. "Mir ist unglaublich kalt, ich will nur noch rein", entfuhr es ihm. Gemeinsam mit den just eingetroffenen Henrik Endl und Gerrit Lubitz, Seriensieger des Syke-Weyher Cross-Fünfers, flüchtete er schließlich im Laufschritt ins Warme.
Das Wetter hatte es wirklich nicht gut mit den Läufern gemeint. Pünktlich zum Start der Rennen über die Mittel- und Langstrecke rieselten dicke Flocken auf die Häupter der Läufer, zwischenzeitlicher Schneeregen machte den Untergrund zu einer stellenweise recht seifigen und tiefen Piste. Entsprechend braun gesprenkelt erreichten die Teilnehmer später den Zielbereich.
Bereits nach den ersten Metern war klar, dass gute Zeiten an diesem Tag eine untergeordnete Rolle spielen würden. Dass Oliver Sebrantke dennoch nur etwas mehr als 75 Minuten unterwegs war, lag neben seiner läuferischen Klasse vor allem an der geänderten Streckenführung. Ursprünglich hatte das Rennen über 21,1 Kilometer gehen sollen, doch aus dem klassischen Halbmarathon wurde nichts. "Die Strecke musste wegen der Bauarbeiten an der Erdgasleitung in Barrien auf 20 Kilometer verkürzt werden", erklärte Renn-Organisator Hans-Heinrich Reineke vom Weyher Lauftreff.
Während Sebrantke im Ziel erst einmal gehörig durchpustete, stellte sich die Frage nach dem Zweitplatzierten. Und die Antwort kam schnell: "Das wird Gerrit sein", war die einhellige Meinung. Doch gemeinter Gerrit Lubitz von der SG Roadrunners Buntentor ließ überraschend auf sich warten. Stattdessen bog plötzlich Henrik Endl von den Uni-Löwen Bremen auf die Schlussrunde ins Stadion ein. "Das kann doch gar nicht sein. Als ich mich bei Kilometer 15 das letzte Mal umgesehen habe, war Gerrit noch genau hinter mir", staunte auch Sebrantke. Endl hatte allerdings die besseren Reserven und nahm Lubitz knapp anderthalb Minuten ab. An dessen Seriensieg auf der Langstrecke änderte das jedoch nichts mehr.
Bei den Damen gab es ein ähnliches Bild. Auch Andreas Meiszies vom TSV Völkersen erreichte nicht als Erste das Ziel, gewann mit ihrem zweiten Rang und einer Zeit von 1:40:40 Stunden aber souverän die Gesamtwertung. Über den Tagestriumph durfte sich Karin Haake vom TSV Lemke freuen, die etwas mehr als dreieinhalb Minuten vor Meiszies die Ziellinie überquerte.
Auf der Mittelstrecke lief einmal mehr Philipp Fahrenholz der gesamten Konkurrenz davon. Der 20-jährige Neuzugang des LC Hansa Stuhr, der bereits im Vorfeld als Seriensieger feststand, absolvierte über die 5900 Meter ein beherztes Rennen (22:25 Minuten) und überflügelte sogar seinen Vereinskollegen Mario Lawendel, der für die Distanz eine Zeit von 23:03 Minuten benötigte. Das Damen-Rennen über die 5,9 Kilometer entschied Carola Vömel von der LGK Verden für sich, ihre 26:21 Minuten waren auch von Gesamtsiegerin Imke Willer nicht zu schlagen. Die Läuferin der JG Oyle wurde schließlich Zweite (28:40 Minuten).
Im Nachwuchsbereich haben Saskia Krensellack und Leon Stegmann indes ihren Fünferpack perfekt gemacht. Die beiden LGSD-Läufer heimsten jeweils in der Klasse der Zehnjährigen über die 1200 Meter den Sieg ein, es war in beiden Fällen der fünfte Erfolg im fünften Rennen der Cross-Serie. Die insgesamt schnellsten Youngster auf dieser Schüler-Strecke waren Marvin Glück vom TuS Hoya (M15) sowie seine weibliche Kollegin Wiebke Till vom TSV Schwarme (W12).
Bereits kurz nach dem Jahreswechsel steht für die Läufer die nächste Rennreihe auf dem Plan, ab dem 15. Januar wird zur Syke-Weyher Cross-Serie gebeten. Den Auftakt macht der 113. Ellernbruch-Waldlauf, eine Woche später geht's nach Melchiorshausen zum 74. Waldkater-Crosslauf. Den Abschluss bildet dann im Februar der 73. Friedeholz-Crosslauf in Syke.
Weitere Informationen zu den Startmöglichkeiten gibt es im Internet auf der Seite www.weyher-lauftreff.de.
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