
'Dominik wollte den Ball wohl mit Vollspann aus der Gefahrenzone schlagen, traf ihn dann aber unglücklich mit der Innenseite.' Melchiorshausens Co-Trainer Andree Bitterer hatte sich natürlich beim Unglücksraben erkundigt, wie ihm dieses Missgeschick widerfahren konnte.
Die Erklärung von Exner ist zwar stimmig - solche Situationen werden in Fußballspielen immer wieder mal vorkommen - dennoch darf an dieser Stelle die Behauptung aufgestellt werden: Beim Stand von 1:1 wäre so etwas nicht passiert. Es ist eben auch eine Frage der Psyche. Und die war beim TSV zu diesem Zeitpunkt - es waren 59 Minuten absolviert - bereits ein wenig lädiert. Der Rückstand hätte nicht sein müssen. Erst nach dem 1:4 spielte Brinkum Katz und Maus mit dem Gegner.
Zwangsläufiger Rückstand
Doch zurück zur ersten Stunde: Die verlief für die Melchiorshauser ziemlich unglücklich. Vor dem 0:1 monierten sie - wohl nicht zu Unrecht - ein Handspiel, was nachher sogar Brinkums Routinier Lars Unger eingestand. 'Das hätte man vielleicht abpfeifen können', sagte er. Entscheidender war aber sein Nachsatz: 'Das ist aber kein Grund, dass Melchiorshausen in dieser Szene aufgehört hat, Fußball zu spielen.' Die Gastgeber achteten für einen Moment mehr auf Schiedsrichter Benjamin Koc (DJK Blumenthal) und dessen ausbleibenden Pfiff, als auf das Geschehen auf dem Feld. Das 0:1 fiel zwangsläufig. Auch das 1:3 erboste die Platzherren, weil es von Ugur Saatci aus abseitsverdächtiger Position eingeleitet wurde. Wieder entschieden Koc und seine Assistenten anders. Tja, und dann folgte eben der Querschläger von Dominik Exner und später noch eine rote Karte für Sven-Eric Heise nach einer angeblichen Tätlichkeit. Es lief wirklich nicht für die Gastgeber an diesem Tag.
Dennoch wollte Andree Bitterer eines klarstellen: 'Zum Schiedsrichter sage ich nichts, aber wir hätten uns so oder so heute schwergetan. Die Niederlage geht absolut in Ordnung.' Kein Widerspruch. Denn Brinkum agierte sehr überlegt und deshalb gegen Ende auch klar überlegen. Und Brinkum hatte einen David Nürnberg in seinen Reihen, der nicht nur drei Mal traf, sondern generell ein ständiger Unruheherd war. Wenn Melchiorshausen ihn stoppte, dann meistens mit zwei oder drei Verteidigern, die sich auf Nürnberg stürzten. Im Eins-gegen-eins war er kaum zu bezwingen. 'Er hat ein klasse Spiel gemacht', lobte Jörg Bender, der Chefcoach Florian Leschnik (C-Lizenz-Prüfung) vertrat.
Und er wollte nicht unerwähnt lassen, dass die gesamte Mannschaft angesichts ihres geringen Altersdurchschnitts (Ausnahme Lars Unger) einen sehr umsichtigen, abgezockten Eindruck hinterließ. 'Fußball spielen war heute auf diesem Platz nicht so wichtig', erklärte Bender. 'Man musste Zweikämpfe gewinnen und Fehler vermeiden. Das haben wir getan.' Der TSV Melchiorshausen wiederum beging Fehler - zu viele.
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