Voll im Soll

Zehn Treffer in 14 Partien, wobei er verletzungsbedingt nicht mal in jedem Spiel auflief, stehen auf seinem Konto.

Damit hat der 21-Jährige seine neun Tore aus der Abstiegssaison 2013/2014 schon jetzt überboten, und auch für seinen Verein sieht die Situation nach dem 14. Spieltag deutlich besser aus als damals. 18 Zähler, Platz acht – die TSG Seckenhausen-Fahrenhorst hält sich derzeit im sicheren Tabellenmittelfeld auf. Seit fünf Partien ist das Team von Ex-Profi Dirk Hofmann nun bereits ohne Niederlage – in vier davon hat der Stürmer getroffen. „Wir haben aber teils glücklich gewonnen oder gepunktet“, relativiert Kiesewetter den „Goldenen Oktober“ jedoch. Es seien allesamt Gegner gewesen, gegen die man ohnehin hätte punkten müssen.

Nico Kiesewetter weiß, dass er und seine Teamkollegen sich derzeit in einer starken Phase befinden. „Die Stimmung ist bombastisch, besser geht‘s nicht. Auch privat unternehmen wir viel zusammen“, berichtet er. Als schwach habe er auch den Saisonstart nicht erlebt, so Kiesewetter, der auf das ambitionierte Auftaktprogramm der TSG verweist. Da bekam sie es mit Mühlenfeld, Stuhr, Uchte, Drakenburg sowie Heiligenfelde und Eilvese zu tun. „Alles Mannschaften, die über uns stehen“, so der Stürmer. Und gegen Uchte und Drakenburg seien seiner Meinung nach durchaus Siege möglich gewesen. Daher lautet sein Fazit: „Wir liegen im Soll.“

Lorbeeren für die Mannschaft

Die Lorbeeren für die positive Zwischenbilanz will Kiesewetter aber nicht alleine entgegennehmen. „Ich bin Stürmer. Toreschießen ist meine Aufgabe“, winkt er ab. Gegen den Landesberger SV hätte er auch ein zweites Mal treffen können. „Allein in der zweiten Halbzeit hatten wir acht Torchancen. Nach Björns Lattenschuss habe ich im Nachschuss verzogen“, ärgert sich der 21-Jährige. Den beiden liegen gelassenen Punkten habe er nachgetrauert.

Einen großen Anteil an der Erfolgssträhne spricht Kiesewetter auch seinen Teamkollegen zu. Ganz oben auf seiner Liste steht Torhüter Maurice Lutterklas. „Alle Unentschieden und Siege sind sein Verdienst“, ist der Stürmer voll des Lobes für seinen Keeper. In allen Partien habe Lutterklas die TSG mit starken Paraden im Spiel gehalten, die Punkte gesichert. „Er ist in bestechender Form“, betont Kiesewetter. Da derzeit auf dem Platz viel zusammenpasst, scheinen die Siege der Seckenhauser nur eine logische Konsequenz zu sein. Offensive und Defensive bildeten eine Einheit, findet der Stürmer.

Als solcher muss Kiesewetter auch auf seine persönliche Bilanz schauen. „Das Verhindern von Toren geht dennoch bei mir schon los“, weiß er nichtsdestotrotz. Wenn hinten die Treffer aufgrund individueller Fehler fallen, sei er in der Regel natürlich machtlos „Das passiert in der Bezirksliga, das muss man dann vergessen“, sagt er. Im Falle von Landesbergen sei noch genügend Zeit gewesen, um das zu korrigieren

Großen Anteil an der guten Stimmung im Team habe laut Kiesewetter auch Trainer Dirk Hofmann. „Dirk bringt uns allein durch seine Erfahrung als Profi viel bei“, schwärmt der Stürmer. In den Jugendabteilungen der TSG habe er zudem das Brüderpaar Arne und Torben Budelmann als gute Übungsleiter erlebt, das jetzt sei aber noch einmal ein ganz neues Niveau. „Arne und Torben sind Respektpersonen, ihnen hört man wirklich zu“, sagt Kiesewetter zum Verhältnis zu seinen früheren Coaches. „Jetzt ist es aber mehr ein Verhältnis von Spieler zu Spieler und nicht mehr von Trainer zu Spieler.“

Intern gebe es konkrete Ziele für die Saison, Zahlen nennt Nico Kiesewetter aber nicht. Er ist ehrgeizig und möchte nachlegen. „Gegen Rehden müssen wir gewinnen“, kündigt er selbstbewusst an. Die Regionalliga-Reserve sei einer dieser Gegner, die die TSG auf Abstand halten wolle.