
Bassum. Die Rennserie "The Race" startet am Sonnabend (14 Uhr) in die neue Saison. Auf der Bassumer Kartbahn werden sich die Fahrer in ihren kleinen, 72 PS starken Boliden wieder etliche haarsträubende Manöver liefern und in nicht einmal drei Sekunden von null auf hundert beschleunigen. Für die Zuschauer ist das spektakulär, für die Aktiven Adrenalin pur. Jens Hoffmann hat mit Vorjahressieger Heiko Sander eingehend über das Phänomen "The Race" gesprochen. Der Twistringer ist gleichzeitig Veranstalter der Serie.
Herr Sander, Sie haben "The Race" bereits sieben Mal gewonnen, sind Titelverteidiger. Führt auch in diesem Jahr kein Weg an Ihnen als Gesamtsieger vorbei?
Das weiß ich, ehrlich gesagt, selber nicht so genau. Fakt ist jedenfalls, dass ich im finalen Rennen der vergangenen Saison das Tempo der anderen nicht so ganz mitgehen konnte. Das hat mich schon gewundert. Deshalb habe ich mir für diese Saison ein neues Chassis zugelegt und hoffe, damit wieder konkurrenzfähiger zu sein und meinen achten Titel anpeilen zu können. Aber es ist schon so, dass gerade die jungen Fahrer mit Macht nachrücken.
Gutes Stichwort: Wen betrachten Sie denn als Ihre ärgsten Rivalen?
Da sind auf jeden Fall die beiden etablierten Nils Garbade und Norman Helm zu nennen. Aber auch Peter Dolkowski und Marco Feldmann sind uns zuletzt ordentlich auf die Pelle gerückt. Peter war zwar einige Zeit verletzt, aber ich weiß, dass er im Training schon wieder gute Zeiten gefahren ist. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es in diesem Jahr einen Fünfkampf um den Gesamtsieg geben wird.
Mal kurz weg von der Aktualität: Wann und wie ist "The Race" eigentlich entstanden?
Die Kartserie in dieser Form gibt es jetzt seit 2002. Wir feiern also gerade unser zehnjähriges Bestehen. Kartrennen gab es in Bassum aber schon vorher, die wurden damals aber von anderen Klubs und anderen Veranstaltern organisiert. Dann musste die Bahn aufgrund der Lärmbelästigung für einige Zeit gesperrt werden. Wir haben anschließend mit einigen Leuten versucht, das Ganze zu reaktivieren, indem wir die Auflagen erfüllten. Wir haben deshalb ein TÜV-Gutachten in Auftrag gegeben und auf dieser Basis etwas Neues entstehen lassen. Und das hat funktioniert - bis heute.
Sie haben gerade das zehnjährige Bestehen angesprochen. Ist aus diesem Anlass etwas Spezielles geplant?
Schon. Wir tragen am 7. Juli unseren dritten Wettkampf wieder in Bassum aus. Genau an dem Tag, an dem hier der Tag des Sports stattfindet. Das passt alleine deshalb gut, weil wir vor zehn Jahren just am 7. Juli das allererste Rennen gestartet haben. Also versuchen wir, uns in irgendeiner Weise am Tag des Sports zu beteiligen. Gespräche mit den Verantwortlichen laufen bereits. Wir wollen auf jeden Fall etwas Besonderes machen.
Apropos besonders: Ist es für Sie noch besonders, im Kart zu sitzen und Rennen zu fahren? Kann man sich als Seriensieger überhaupt noch vernünftig motivieren?
Ja, ganz klar. Die ganze Geschichte bereitet mir immer noch einen Riesenspaß, also ist das mit der Motivation kein Problem. Schauen Sie sich einen Michael Schumacher an: Der hat auch ständig Lust auf diese Rennsportgeschichte.
Sie selber üben aber eine Doppelfunktion aus. Wie bewältigt man das eigentlich, gleichzeitig Aktiver und Veranstalter zu sein?
(Denkt kurz nach). Das funktioniert dann gut, wenn es am Renntag keine großartigen Komplikationen gibt. Man gerät in dieser Doppelfunktion in Stress, wenn man selber technische Probleme an seinem Kart hat, oder wenn irgendetwas rund um die Veranstaltung nicht klappt. Dann wird's wirklich haarig. Beides ist leider schon vorgekommen. Und dann kann meine Freundlichkeit auch mal darunter leiden . . .
Ursprünglich war "The Race" eine reine Bassumer Angelegenheit, mittlerweile sind mit Jüterbog und Embsen zwei weitere Standorte hinzugekommen. Könnte die Rennserie mittelfristig noch weitere Kreise ziehen?
Das glaube ich eher nicht. Das ist ja auch eine finanzielle Sache. Wir sind alle Hobbyfahrer und Normalverdiener, deshalb muss das alles bezahlbar bleiben. Die Reisekosten dürfen nicht explodieren. Die drei Bahnen, die wir jetzt im Veranstaltungskalender haben, sind aus meiner Sicht deshalb das Maximum.
Zu guter Letzt: Was erhoffen Sie sich konkret vom Saisonauftakt am Sonnabend?
Grundsätzlich würde ich mich freuen, wenn wir beim Wetter Konstanz hätten, damit man sich als Fahrer auf die Bedingungen einstellen kann. Entweder es regnet, oder es ist trocken, aber nicht beides bunt gemischt. Für mich selber wäre eine Platzierung unter den Top-Drei in Ordnung. Und noch etwas ist erwähnenswert: Wir haben uns technisch weiterentwickelt. Wir verfügen jetzt über eine eigene Zeitmessanlage, um das Ganze noch professioneller zu gestalten. Auf Sicht wollen wir sie so platzieren, dass sie auch von den Zuschauern gut eingesehen werden kann. Das wäre super. Mal schauen, vielleicht kriegen wir das ja bis zum 7. Juli hin . . .
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
Die Wahrheit dieses Satzes bezweifelt in ...