
Die Luftpistole-Bundesligaschützen des SV Bassum von 1848 haben das Finale um die Deutsche Meisterschaft verpasst. Nach den Niederlagen gegen den PSV Olympia Berlin (0:5) und den SV Schirumer Leegmoor (2:3) am letzten Wettkampfwochenende der Vorrunde rutschten die Lindenstädter vom vierten auf den fünften Rang ab. Die Berliner und die Sportschützen Raesfeld sicherten sich als Dritter und Vierter die letzten beiden Tickets für das Finale in Rotenburg an der Fulda.
Es war wahrlich nicht das Wochenende der Bassumer, die erneut nur mit einem kleinen Kader von fünf Schützen antreten konnten. In Wathlingen fehlten die ersten vier Schützen der Setzliste: Marcus Jensen pausiert, Joonas Kallio, der am Sonntag seinen 32. Geburtstag feierte, hatte einen Nationalmannschaftswettkampf in Schweden und auch Valerij Samojlenko und Artur Gevorgjan mussten passen. „Das ist schwer zu kompensieren“, kam zumindest die Niederlage gegen Berlin nicht unerwartet für Trainer Jens Voß. Das 2:3 gegen Schirumer Leegmoor besieglte dann das endgültige Aus der Final-Träume.
PSV Olympia Berlin - SV Bassum von 1848 5:0 (1874:1827). Mit dem schmalen Kader war es für die 1848er im Duell um Platz drei schwer, den Hauptstädtern Paroli zu bieten. Der PSV untermauerte derweil seine starke Form und setzte sich schnell ab. Thomas Hoppe, dieses Mal Bassums Spitzenschütze, Denis Rother an zweiter Position und auch Sascha Sandmann hielten ihre Niederlagen in Grenzen, kamen aber kaum einmal für den Sieg in Frage. Weit weg waren dagegen Albert Grieskamp und Sebastian Wollenhaupt. Allerdings schossen ihre beiden Kontrahenten Uwe Potteck, Olympiasieger von 1976, und Robert Janikulla jeweils Saisonbestleistung. „Trotzdem war das 5:0 natürlich heftig“, hatte Voß zumindest auf den einen oder anderen Einzelpunkt gehofft. Schließlich war diese Bilanz schon vor dem Spieltag im Feld der Final-Anwärter nur Durchschnitt gewesen. „Das hat ja erst für den Druck gesorgt.“ Im Fernduell patzte zwar auch der SV Falke Dasbach, aber die Sportschützen Raesfeld und Freischütz Wathlingen hielten sich schadlos. Bassum startete also als Fünfter den zweiten Wettkampf.
SV Schirumer Leegmoor - SV Bassum von 1848 3:2 (1840:1838). Die 1848er brauchten unbedingt einen Sieg, am besten einen hohen. Doch daraus wurde nichts, auch weil der Kontrahent aus Ostfriesland eine seiner besten Saisonleistungen zeigte. Trotzdem war es ein sehr enges Match. „Von einem 4:1 bis zum 1:4 war alles möglich“, sah Voß, wie die Führung hin- und herwechselte. Am Ende hatte Schirumer Leegmoor auch das nötige Quäntchen Glück. Albert Grieskamp musste gegen Eike Frerichs ins Stechen, 366:366 hatte es nach 40 Schuss gestanden. Beim entscheidenden Schuss reichte Grieskamp eine Sieben nicht, Frerichs traf die Neun. Zuvor hatte Denis Rother knapp gegen Marcel Stürken gewonnen (377:376), den zweiten Bassumer Punkt holte Sebastian Wollenhaupt mit 362:358 gegen Michael Broers. Wegen der Niederlage war das Resultat des zweiten Raesfeld-Duells nicht mehr wichtig.
„Als Trainer ist man natürlich enttäuscht“, sagte Voß. Mit Blick auf die gesamte Saison aber sei er durchaus zufrieden. „Wenn mir jemand gesagt hätte, dass wir am letzten Wochenende noch Chancen auf das Finale haben, hätte ich geantwortet: Das ist eine mutige Aussage. Die Saison insgesamt sehe ich positiv.“ Diese Einschätzung hängt auch mit der personellen Situation zusammen: Mit Marcus Jensen und Oscar Nilsson pausierten zwei Top-Schützen, Neuzugang Joonas Kallio bestritt nur vier Wettkämpfe, Artur Gevorgjan nur zwei. Thomas Hoppe schoss dagegen jeden Wettkampf.
All das beeinflusst die Planungen für die kommende Serie. „Die Schützen, die in Wathlingen waren, haben alle unterschrieben“, brachte Voß gute Nachrichten mit. Eine weitere, erst einmal telefonische, Zusage habe er zudem erhalten. Offiziell gemacht werde das aber erst nach der Unterschrift. Mit Kallio gebe es gute Gespräche. Ob die Pause von Nilsson und Jensen nach diesem einen Jahr endet, das müsse man nun in Erfahrung bringen. Es scheint möglich, dass sich etwas tut bei den Lindenstädtern. In der engen Liga, in der es hinter Kriftel und Braunschweig auf Kleinigkeiten ankommt für die Final-Qualifikation, hätte die Personaldecke in dieser Saison einige Male ruhig dicker sein dürfen.
Bundesliga Nord Luftpistole
PSV Olympia Berlin - SV Bassum von 1848 5:0 (1847:1827)
Wojciech Knapik - Thomas Hoppe 379:375
Josefin Eder - Denis Rother 377:372
Maren Johann - Sascha Sandmann 368:363
Uwe Potteck - Albert Grieskamp 373:360
Robert Janikulla - Sebastian Wollenhaupt 377:357
SV Schirumer Leegmoor - SV Bassum von 1848 3:2 (1840:1838)
Maik Ritter - Thomas Hoppe 373:368
Marcel Stürken - Denis Rother 376:377
Dennis Grünhoff - Sascha Sandmann 367:365
Eike Frerichs - Albert Gieskamp 366:366 (9:7)
Michael Broers - Sebastian Wollenhaupt 358:362
Tabelle
1. SV 1935 Kriftel 11 45:10 22:0
2. Braunschweiger SG 11 50:5 20:2
3. PSV Olympia Berlin 11 37:18 16:6
4. Spsch Raesfeld 11 32:23 14:8
5. SV Bassum von 1848 11 26:29 12:10
6. SV Falke Dasbach 11 27:28 10:12
7. Freischütz Wathlingen 11 24:31 10:12
8. GTV Bremerhaven-Seestadtteufel 11 21:34 10:12
9. Sp.Sch. Fahrdorf 11 22:33 8:11
10. SV Schirumer Leegmoor 11 18:37 6:16
11. SV Uetze 11 14:41 2:20
12. Brühler Schießclub 70 11 14:41 2:20 THR
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Das galt zwar einmal 2019 im Bremen nicht. Der Bremer Sumpf ist aber ...