
Bremen/Brinkum. Mike Gabel wollte unbedingt, dass die aktuelle Fußball-Saison fortgesetzt wird. Kein Wunder, die Mannschaft vom Trainer des Brinkumer SV steht in der Bremen-Liga an der Tabellenspitze und hat auch für die Regionalliga Nord gemeldet. Nun hatte sich der Bremer Fußball-Verband (BFV) jüngst ausgetauscht und hält im Bereich der Herren und Alt-Senioren einen Re-Start des Meisterschaftsspielbetriebes aufgrund der hohen Anzahl noch auszutragender Spiele für sehr unwahrscheinlich. Der Verbandsspielausschuss des BFV wird daher einen Saisonabbruch vorbereiten und eine finale Entscheidung hierzu in der Woche vom 12. bis zum 18. April anhand der Situation zu diesem Zeitpunkt treffen.
Im Falle eines Abbruchs würde die Saison komplett annulliert werden. Die Staffeleinteilung der Spielzeit 2020/2021 bildet dann die Grundlage für die Staffeln in 2021/2022. Doch Übungsleiter Mike Gabel und der gesamte Brinkumer SV dürfen sich wohl dennoch freuen.
Denn: Der Aufstiegskandidat zur Regionalliga Nord wird im Falle einer Annullierung der Saison – vorbehaltlich einer Zulassung des Norddeutschen Fußball-Verbandes im Zuge des Lizenzierungsverfahrens – gemäß der Bremen-Liga-Tabelle der Hinrunde zum Zeitpunkt des Abbruches nach der Quotientenregel ermittelt. Dies würde bedeuten, dass der Brinkumer SV seinen ersten Platz behält. Denn die Elf vom Brunnenweg hat genauso viele Spiele wie die anderen Top-Teams bestritten und dabei die meisten Punkte gesammelt. Im Vergleich zum Tabellenzweiten Bremer SV weist der Brinkumer SV darüber hinaus ein besseres Torverhältnis auf. Ein zwar nur um einen Treffer besseres, aber das zählt am Ende. „Das nehmen wir dann natürlich gerne so mit, falls es darauf hinausläuft“, betont Gabel. „Aber jetzt müssen wir erst einmal bis Mitte April abwarten.“
Bedeutet im Klartext: Wenn genug Mannschaften für die Regionalliga Nord melden sollten, würde der Brinkumer SV in die Relegationsrunde gehen. Wenn nicht genügend Teams für die Regionalliga Nord melden, könnte der BSV im Idealfall sogar ohne Umwege aufsteigen.
Außerdem wird im LOTTO-Pokal der Männer und Frauen eine Fortsetzung des Spielbetriebs – notfalls und wenn möglich auch über die laufende Saison hinaus – angestrebt. Die hierzu notwendigen Anpassungen an die BFV-Spielordnung wurden dem BFV-Beirat im Umlaufverfahren zum Beschluss vorgelegt, sodass hier ebenfalls Mitte April Klarheit herrschen sollte.
Bei den Meisterschaftsspielen der Frauen, Juniorinnen, Junioren und Kinder sind spätere Zeitpunkte eines Re-Starts möglich, da hier die Spielklassen kleiner sind. Bei den Junioren und Kindern könnte beispielsweise ein Re-Start für Juni erfolgen, wenn spätestens unmittelbar nach Pfingsten wieder in Mannschaftsstärke trainiert werden darf. Können bei den Frauen und Juniorinnen mindestens 50 Prozent aller Spiele ausgetragen werden, wird eine Wertung nach der Quotientenregel vorgenommen. Sollten weniger als 50 Prozent der Partien zum Zeitpunkt eines möglichen Saisonabbruchs gespielt worden sein, wird auch bei den Frauen die Saison analog zum Herrenbereich annulliert. Im Juniorenbereich sind bereits jetzt mehr als 50 Prozent aller Spiele ausgetragen. Somit kann dort in jedem Fall eine Wertung nach der Quotientenregel erfolgen, falls die Winterrunde nicht regulär zu Ende gespielt werden kann.
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