
Schon in gut einem halben Jahr könnte für Julius Rahmig ein neues Abenteuer, eine spannende und zugleich herausfordernde Erfahrung beginnen. Denn im September dieses Jahres fängt ein weiteres neues Semester in den USA an. Und der Fußballspieler des Bremen-Ligisten Brinkumer SV könnte sich dann auch unter den Studierenden befinden. Momentan bemüht sich die Agentur College Sports America darum, ein geeignetes College mit einem Sportstipendium für den 21-Jährigen zu finden.
In erster Linie kümmert sich Timo Sürstedt darum, der für die Agentur arbeitet und hier in der Region wahrlich kein Unbekannter mehr ist. Als Fußballer hat er sich einen Namen gemacht, spielte unter anderem beim TSV Melchiorshausen und beim SV Heiligenfelde. Viele Jahre war er zudem als Trainer aktiv, zuletzt im Stab des TV Stuhr. Sürstedt lebt Sport, lief einst auch für die Weyhe Vikings im American Football auf. „Du spielst auf einem hohem Niveau und hast zudem am Ende einen Abschluss. In Deutschland musst du dich um alles selbst kümmern, in den USA ist das dagegen viel besser organisiert“, betont der 38-Jährige. „Du bringst Auslandserfahrung mit zurück nach Deutschland und hast bewiesen, dass du auf eigenen Beinen stehen kannst.“
Bereits vor einigen Jahren hatte Sürstedt den Brinkumer auf den sozialen Netzwerken angeschrieben, ob ein Sportstipendium und ein Studium in den Vereinigten Staaten nichts für ihn wäre. Damals spielte Rahmig noch in der Jugend des SV Werder Bremen. „Viele von uns wurden damals angeschrieben, aber da kam das für mich noch nicht in Frage“, erzählt der Sportmanagement-Student. Doch Sürstedt blieb hartnäckig und suchte jüngst wieder den Kontakt zum Mittelfeldspieler des BSV – mit Erfolg. Denn auf der Agenturseite ist nun ein Profil von Julius Rahmig hinterlegt. „Ich lote derzeit alle Möglichkeiten einfach aus, die ich habe. Aber natürlich ist es eine interessante Option. Genauso aber auch in Deutschland zu bleiben. Auch wenn ich viele positive Dinge von einem Studium in den USA gehört habe. Es liest sich dann auch einfach gut im Lebenslauf“, ist der 21-Jährige ehrlich.
Entschieden ist also noch nichts. Doch wie geht es nun genau weiter? „Weil das Semester bereits im September anfängt, haben wir nur noch wenig Zeit. Alle Coaches haben ein bestimmtes Budget zur Verfügung und das wird von Monat zu Monat eben immer weniger, weil sich mehr Studenten anschließen“, sagt Sürstedt. „Unser Team in Miami sucht jetzt den Kontakt zu den Coaches, um Julius zu vermitteln. Selten ist es der Fall, dass die Trainer auf uns zu kommen, weil sie einfach sehr wenig Zeit zum Sichten haben. Aber es muss einfach vieles zusammen passen – sportlich sowie akademisch. Jetzt müssen wir einfach mal die nächsten Tage und Wochen schauen, welche Trainer Interesse an Julius zeigen.“
Auf der anderen Seite muss dann natürlich auch Julius Rahmig, der jüngst für ein halbes Jahr in New York verweilte, mit dem College konform gehen. „Es muss einfach zu 100 Prozent passen und mich überzeugen. Sonst würde ich es nicht machen. Daher gucke ich jetzt einfach, was so auf mich zukommt“, bekräftigt Rahmig, der 2019 sein Fachabitur an der KGS Brinkum absolvierte. Für den Brinkumer SV wäre das natürlich ein massiver Verlust, ist Rahmig doch eine wichtige Stütze des Teams vom Brunnenweg. „Für Julius wäre es natürlich eine super geile Erfahrung. Und ich richte mich auch schon mal darauf ein, dass er dann weg sein wird“, meint Brinkums Trainer Mike Gabel. „Aber natürlich würden wir ihn dann vermissen. Er passt super ins Team, bei ihm ist noch sehr viel Potenzial vorhanden.“
Doch im Moment denke Rahmig noch nicht an ein mögliches Studium in den USA. Viel mehr hoffe er jetzt darauf, dass es mit dem Fußball bald wieder losgehen kann. Schließlich hat er mit dem Brinkumer SV noch einiges vor in der laufenden Saison 2020/21.
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