
Weyhe-Kirchweyhe. Das Losglück war dem Schachklub Kirchweyhe in der Zwischenrunde der Deutschen Pokalmannschaftsmeisterschaft nicht hold. Schon im Achtelfinale kam es im heimischen Schachschloss zum Aufeinandertreffen mit dem Zweitligisten SC Emmendingen. Nach einem Sieg im Blitzschach schien der SKK auf dem besten Weg ins Pokalfinale, doch der Greifswalder SV überraschte im Viertelfinale.
Wie Peter Orantek, der Vorsitzende des Schachklubs Kirchweyhe, berichtet, standen sich mit Emmendingen und den Gastgebern im Achtelfinale die beiden stärksten Teams gegenüber. Die Gastgeber um Hrvoje Stevic, Ante Brkic, Zoran Jovanovic und Aleksandar Kovacevic lieferten sich mit ihren SCE-Kontrahenten ein ausgeglichenes Duell. Nach großem Kampf zwischen dem viertklassigen Landesligisten und dem Zweitligisten hieß es 2:2. Alle Großmeister trennten sich unentschieden. „Vier Mal Remis ist ein höchst seltenes Ergebnis im Schach. Kein Spieler zeigte eine Schwäche“, berichtete Orantek.
Vier Blitzpartien mussten die Entscheidung bringen. „Blitzschach ist vergleichbar dem Elfmeterschießen im Fußball. Beim Blitzschach haben beide Spieler nur fünf Minuten Zeit, für jeden Zug bekommt ein Spieler nur zwei Sekunden Extrazeit. Bei so einer super hohen Geschwindigkeit unterlaufen auch internationalen Großmeistern Fehler. Es entscheiden die Nerven und das Alter“, erklärte Orantek. Kirchweyhe hatte das jüngere und nervenstärkere Team. An Brett eins gewann Stevic deutlich, an Brett zwei setzte sich Brkic klar durch. Jovanovic spielte trotz Turmverlust noch Remis. Als Kovacevic an Brett vier auf Gewinn stand, unterlief ihm ein Patzerzug mit Partieverlust. Dennoch zog der SKK mit 2,5:1,5 ins Viertelfinale ein und ist damit für das Achtelfinale des Jahres 2020 qualifiziert.
Im Viertelfinale traf der SKK auf den Greifswalder SV, der den VfB Leipzig klar mit 4:0 geschlagen hatte. Auf dem Papier waren die Gastgeber dem Gast aus der Oberliga Nordost, der keinen Großmeister in seinen Reihen hat, überlegen. „Jeder dachte, der Kirchweyher Sieg sei nur eine Frage der Höhe. Aber die Greifswalder wuchsen über sich hinaus“, so Orantek. Jovanovic und Stevic kamen über ein Remis nicht hinaus, nach Kovacevic' Sieg hieß es nach viereinhalb Stunden 2:1 für Kirchweyhe. Brkic aber geriet in Zeitnot und gab in Zug 46 auf. Das 2:2-Unentschieden wurde durch die Berliner Wertung (entspricht etwa dem Torverhältnis im Fußball: Für einen Gewinn am letzten Brett erhält die Mannschaft einen Punkt, am vorletzten zwei Punkte und so weiter. Am ersten Brett erhält der Sieger so viele Punkte, wie es Bretter gibt. Bei einem Remis werden die Punkte geteilt. Wer am Ende mehr Zähler in der Berliner Wertung erreicht, gewinnt) ein 4:2. Die Amateure hatten das Spiel für sich entschieden.
Nach dieser Enttäuschung blieb den Kirchweyhern die Erkenntnis, ein guter Gastgeber gewesen zu sein. Die 27 Zuschauer hätten vor allem beim Blitzkampf eine noch nie erlebte Spannung im Schachsport erlebt, so Orantek.
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