
Bruchhausen-Vilsen. Mehr als ein etwas gequältes Lächeln blieb Gerd Anton nicht. Was sollte er auch groß lamentieren nach der erneuten Niederlage seiner HSG Bruchhausen-Vilsen gegen den TSV Daverden II? Das Ergebnis sagte schließlich schon alles: Mit 27:35 (11:16) musste sich sein Team den Gästen beugen. Seit der Saison 2017/18 treffen beide Mannschaften in der Landesklasse aufeinander. Die bittere Bilanz der Vilser seitdem: fünf Spiele, fünf Niederlagen.
Dass es auch dieses Mal nichts werden würde mit Zählbarem, zeichnete sich schon früh ab. Bis zum 4:4 blieb das Geschehen ausgeglichen, danach zogen die Gäste davon. Auf Vilser Seite hatte bis dato lediglich Jörn Bolte getroffen, eine gewisse Eindimensionalität war also bereits nach sieben Minuten zu erkennen. Dass der beste Torschütze der Gastgeber diesen Schnitt nicht würde halten können, war abzusehen. Allerdings schaffte es auch keiner seiner Teamkollegen, in die Bresche zu springen. Die HSG kam nicht richtig in Schwung. „Fahrt doch mal hoch!“, ärgerte sich Anton von der Bank aus. Weder im Angriff noch in der Abwehr wirkte seine Mannschaft entschlossen. Die Gäste dagegen waren sofort da, nutzten die Schwächen der Vilser konsequent aus und legten zwischen der neunten und der 16. Minute einen 6:0-Lauf hin. Statt 4:4 hieß es aus Sicht der Anton-Sieben also nun 4:10. „Wenn man so früh einem Rückstand hinterherläuft gegen eine erfahrene Mannschaft wie Daverden, dann wird es ganz schwer“, wusste der HSG-Coach, dass sich seine Mannschaft selbst in Probleme gebracht hatte.
Vilsen wirkte etwas ratlos, auch wenn Felix Twietmeyer die Torlosigkeit erst einmal beendete. Ansonsten ging sowohl über den Kreis als auch über die Außen relativ wenig. Bolte versuchte es immer wieder auf eigene Faust, mit dem Kopf durch die Wand aber schaffte er es nicht. Ein gebundenes Angriffsspiel zogen die Gastgeber kaum einmal auf. Das machte es den Gästen leicht, den Vorsprung zu verteidigen. Näher als vier Treffer ließen sie Vilsen in der gesamten Spielzeit nicht mehr herankommen. Dass nur zehn Sekunden nach Twietmeyers Treffer der Ball schon wieder im HSG-Tor lag, passte zum Spiel. Wenn Vilsen sich mal etwas heranarbeitete, folgte in aller Regel stets ein Tiefschlag.
Dass die eine Mannschaft mit sich im Reinen war, während die andere viel zu besprechen hatte, zeigte sich auch in der Halbzeitpause: Daverden kam nach fünf Minuten wieder aus der Kabine, Vilsen nutzte die zehn Minuten fast komplett. Die Gastgeber wirkten nach Wiederbeginn auch bissiger, packten beherzter zu. Alexander Schmidt erzielte ein Tor des Willens zum 12:16, zog dabei auch noch die Zwei-Minuten-Strafe gegen Jannis Hördt. Doch wieder wurde nichts aus einer Aufholjagd. Bruchhausen-Vilsen entwickelte keine Konstanz, musste Daverden stattdessen auf acht Treffer ziehen lassen (13:21, 37.). In der Schlussviertelstunde eröffneten Hagen Sperling und Sebastian Slembeck mit ihren Toren zum 20:24-Zwischenstand sowie Henrik Brinkmann mit seiner Siebenmeter-Parade das letzte Aufbäumen (48.). Vilsen verteidigte sehr offensiv, verbuchte ein paar Ballgewinne, doch nun haperte es im Abschluss, bei dem auch das Holz im Weg stand. Die HSG wurde nun kopflos und gab das Spiel endgültig aus der Hand. Zwischenzeitlich geriet sie mit zehn Toren in Rückstand, betrieb dann immerhin noch etwas Ergebniskosmetik. Trotzdem machte sich nach der ernüchternden Niederlage eine Erkenntnis breit, wie Anton seufzend feststellte: „Wir müssen wohl einfach akzeptieren, dass wir nicht zu den Besseren gehören.“
Landesklasse Männer
HSG Bruchhausen-Vilsen - TSV Daverden II 27:35 (11:16)
HSG Bruchhausen-Vilsen: Brinkmann, Schütte – Ludwig, M. Bolte, Slembeck (5/3), Strohmeyer (1), J. Bolte (10/3), Sperling (5), Twietmeyer (2), Schmidt (2), Heere (1), Asendorf (1), Wohlers, Klitzke
Siebenmeter: HSG Bruchhausen-Vilsen 6/6, TSV Daverden II 5/3
Zeitstrafen: HSG Bruchhausen-Vilsen 4, TSV Daverden II 3 THR
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