
Berlin/Barrien. Berlin war für die Herren 30 des Barrier TC dieses Mal eine Reise wert. Nachdem sie vor vier Wochen beim Titelfavoriten der Tennis-Regionalliga, dem TC 1899 Blau-Weiss Berlin, knapp mit 4:5 unterlegen waren, drehten sie nun den Spieß um und besiegten den gastgebenden Hermsdorfer SC mit 5:4.
„Es ist fast alles nach Plan verlaufen. Der 4:2-Zwischenstand nach den Einzeln war unser Wunschergebnis“, verriet BTC-Kapitän Erik Trümpler. An den Positionen zwei bis vier hatte er auf Siege gehofft, denn hier hatten die Gegner im Vorfeld nur zwei von 15 Einzeln gewonnen. Tatsächlich lief es wie am Schnürchen: An Rang zwei machte Till Heilshorn mit seinem Kontrahenten kurzen Prozess und siegte im Schnelldurchgang. Auch Markus Andresen zeigte erneut eine starke Leistung und gewann glatt. Etwas unzufrieden war Florian Hartje, obwohl auch er einen Sieg einfuhr und damit in seinem fünften Einzel ungeschlagen blieb. „Florian hat dieses Mal nicht ganz so gut gespielt. Aber das muss einem in der Regionalliga auch erst mal gelingen: schlecht spielen und trotzdem gewinnen“, resümierte Trümpler mit einem Augenzwinkern. In seinem eigenen Einzel hatte er dagegen nicht viel zu lachen. Da Florian Dill und Volker Zorn ausgefallen waren, musste Trümpler selbst zum Racket greifen. „Gegen den Schweden war ich leider chancenlos“, erkannte der Barrier neidlos an.
Schlüsselspiele waren die Partien von Mike Uhde und Tobias Kuhlmann. Uhde zeigte gegen den anderen Schweden des Hermsdorfer SC eine starke Vorstellung und schaffte es in den Matchtiebreak. In diesem lag er bereits mit 6:0 vorne, ehe sein Gegenüber aufdrehte und die Partie noch wendete. „Kein Vorwurf an Mike. Sein Gegner war wirklich sehr stark“, betonte Trümpler. Mit Uhdes Punkt hatten die Barrier ein wenig geliebäugelt – mit einem Sieg Kuhlmanns an der Spitzenposition hatte jedoch kaum jemand gerechnet. Schließlich musste er gegen den Italiener Mikhail Vassiliev antreten. Der war in dieser Saison in vier Einzeln und vier Doppeln ungeschlagen geblieben, zudem hatte er vor sieben Jahren in den Top 300 der Welt gestanden. Doch davon ließ sich Kuhlmann nicht beeindrucken. „Mikhail hat sehr stark aufgeschlagen, die Bälle sehr früh genommen und ist oft ans Netz vorgerückt. Ich bin aber ruhig geblieben und habe gut gekontert“, freute sich der Barrier. So gewann er den ersten Satz nach einem 2:4-Rückstand noch mit 6:4.
Im zweiten Durchgang wurde der Druck seines Kontrahenten nochmals größer, Kuhlmann konnte nicht viel ausrichten (2:6). Der Matchtiebreak war dann an Spannung kaum zu überbieten: Der Barrier ging mit 7:3 in Führung, musste aber den Ausgleich hinnehmen. Nach dem 8:8 rückte der Ex-Profi wieder ans Netz – und Kuhlmann passierte ihn mit einem Vorhand-Longline-Knaller. Den anschließenden Matchball verwandelte er sicher. „Das war eine klasse Leistung von Tobias“, lobte Trümpler.
Nach dem 4:2 war es die Doppelpaarung Andresen/Hartje, die sicher den entscheidenden Punkt zum zwischenzeitlichen 5:2 holte. Die Duos Kuhlmann/Trümpler und Heilshorn/Uhde lieferten ebenfalls richtig gute Vorstellungen ab, unterlagen jedoch knapp.
Am Rande fieberten übrigens auch einige Team- und Vereinskollegen mit, die frühmorgens um fünf Uhr nach Berlin aufgebrochen waren. „Dieser tolle Zusammenhalt spielt eine ganz entscheidende Rolle. Es ist wie eine große Familie“, schwärmt Erik Trümpler.
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Die radikale ...