
Brinkum. Die Ansage in der Halbzeit schien gefruchtet zu haben. Nach dem zweiten Viertel lagen die Basketballerinnen des FTSV Jahn Brinkum in der Bezirksoberliga mit 25:28 gegen den SV Grambke-Oslebshausen zurück. Und das obwohl sie zuvor bereits mit 19:7 geführt hatten. Deshalb wurde Trainer Mario Müller etwas lauter in der Kabine. Das Resultat: Seine Mädels rauften sich zusammen, knüpften an das erste Viertel an und bezwangen am Ende den Kontrahenten deutlich mit 59:39.
Und zur Halbzeit hätten die Gastgeberinnen gar nicht hinten liegen müssen. Denn zu Beginn der Begegnung überraschte der FTSV Jahn Brinkum den Gegner mit einem gefälligen Passspiel. „Wir haben sehr gut nach vorne kombiniert, schnell zusammengespielt. Die Mädels haben meine Vorgaben zu 100 Prozent umgesetzt“, unterstrich Müller.
Seine Idee war es, in der Verteidigung aggressiv zu Werke zu gehen. „Wir waren eng dran an den Gegenspielern“, berichtete der Coach. Und dann schaltete der FTSV Jahn in der Offensive schnell um. Immer wieder wurden die Center Franziska Lücke und Tina Rohlfs mit ins Spiel gebracht. „Wir haben sie jedes mal sehr gut in Szene gesetzt“, lobte Müller. „Denn größentechnisch waren wir dem Gegner eindeutig überlegen.“ Und eben daraus schlugen die Gastgeberinnen Kapital – 19:7 nach dem ersten Viertel.
Doch wie aus heiterem Himmel verfielen die Brinkumerinnen in einen Tiefschlaf. „Nichts wollte mehr gelingen. Alle dachten wohl, dass das ein Selbstläufer werden würde“, seufzte der FTSV-Trainer. Und so wurden im Kopf ein paar Gänge zurückgeschaltet – und auf dem Parkett ebenfalls. Das machte sich auch auf der Anzeigetafel rapide bemerkbar. Im Angriff fehlte nun die nötige Präzision und in der Verteidigung wurde nicht mehr konsequent gedeckt. Die Folge: Der SV Grambke Oslebshausen überholte den FTSV Jahn in Windeseile, lag zur Pause plötzlich mit 28:25 in Front. Genau deswegen wurde es dann auch lauter in der Brinkumer Kabine. „Ich war richtig sauer“, betonte Müller. „Deswegen musste ich eine klare Ansage machen und die Mädels wachrütteln.“
Die Message ist wohl angekommen: Denn im drittel Viertel zeigten die Brinkumerinnen wieder die nötige Mentalität, glaubten an ihre Stärken. Doch es sei ein harter Weg aus dem Tiefschlaf gewesen, erklärte Müller. Nun funktionierten auch wieder die einfachsten Pässe und Würfe. Eine Parallele zum ersten Viertel. Und so gingen die Gastgeberinnen erneut in Führung und lagen zu Beginn des letzten Viertels mit 38:32 vorne. Diesmal änderte sich die Einstellung und der Elan jedoch nicht abrupt. Im Gegenteil: Der FTSV Jahn Brinkum setzte seinen Lauf fort, dominierte nun den Gegner in allen Belangen. So war der Kampfgeist der Gegnerinnen relativ früh gebrochen. Nun saßen nicht nur die Würfe aus dem Zentrum, sondern auch von außen. „Wir haben eine richtig gute Balance gefunden, nicht mehr nachgelassen“, lobte Müller seine Mädels, die am Ende einen ungefährdeten 59:39-Erfolg bejubelten und dadurch in der Tabelle auf Rang fünf sprangen.
„Der Sieg ist nach den vergangenen beiden unglücklichen Niederlagen extrem wichtig für unser Selbstvertrauen und vor allem für den Kopf. Endlich wurden wir mal für unsere harte Arbeit belohnt“, lobte Müller die Vorstellung seiner Schützlinge.
Am kommenden Wochenende steht das finale Hinrundenspiel auf dem Programm. Es geht gegen den Tabellennachbarn VfL Stade. „Sie haben viele schnelle Spielerinnen. Auch dann müssen wir unsere Größenvorteile wieder ausnutzen“, kündigte Müller an.
FTSV Jahn Brinkum: Albrecht (3 Punkte), Bock (4), Drente (10), Lohse (6), Lücke (15), Riesenbeck (6), Rohlfs (6), Schulz (5), Weyd (2), Ziele (2).
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