
Melchiorshausen. Für Jan-Phillip Brünings hat sich im Winter ein Kreis geschlossen. Mit seinem Wechsel vom TV Stuhr zum TSV Melchiorshausen ist der 21-Jährige wieder dort angekommen, wo er 2016/17 seine erste komplette Saison im Fußball-Herrenbereich spielte. Von damals bis heute liegen mehrere Vereinswechsel. Doch jetzt hat Brünings das Gefühl, dort angekommen zu sein, wo er eine langfristige Zukunft haben kann.
Brünings ist mit sich und der Fußball-Welt derzeit absolut im Reinen, das ist im Gespräch deutlich zu spüren. „In Melchiorshausen macht es mir einfach Spaß, Fußball zu spielen. Die Mannschaft ist absolut super“, ist er voll des Lobes für das Team, das ihn sehr gut aufgenommen habe. Verwunderlich ist das nicht, schließlich kennt Brünings etliche Spieler, mit denen er nun gemeinsam auf dem Platz steht, bereits seit Jahren. Marcel Drygalla, die Nienstermann-Brüder Kevin und Marvin, Nick und Chris Plate oder auch Jan Ole Westerhold kennt er noch aus Zeiten beim SC Weyhe, dem Klub, bei dem der vielseitige Offensivspieler, der sich in der Spitze am wohlsten fühlt, aber auch auf der Zehn und auf dem Flügel spielen kann, weite Teile seiner Jugendzeit verbrachte. Beim SCW stieg er unter anderem von der Verbands- in die Regionalliga auf und prägte eine der erfolgreichsten Zeiten des Vereins aktiv mit. „Ich wollte leistungsbezogen Fußball spielen. Das konnte ich in Weyhe. Das war für mich die beste Zeit, in der ich Fußball gespielt habe“, verrät Brünings.
Als A-Jugendlicher half der junge Angreifer damals bereits im Herrenbereich aus. Seine guten Leistungen blieben in der Nachbarschaft nicht verborgen. Melchiorshausen wollte ihn unbedingt haben. Zum TSV hatte Brünings durchaus einen Draht, denn sein Vater Wolfgang hatte in seiner erfolgreichen Laufbahn ebenfalls dort gespielt. Nun wollte ihn also Wilco Freund an den Bollmannsdamm lotsen und Brünings sagte zu. In der Bremen-Liga konnte sich der TSV jedoch nur eine Saison lang halten. Brünings kam einige Male zum Zug, meist als Einwechselspieler. „Fußballerisch“, sagt er rückblickend, „hat es nicht so richtig gepasst. Es war natürlich auch ein großer Sprung für mich.“
Dennoch lernte Brünings in dieser Zeit einen Spieler kennen, der mitentscheidend dafür war, dass er heute wieder in Melchiorshausen seiner Leidenschaft nachgeht: Lars Behrens war damals im Spätherbst seiner Karriere, mittlerweile ist er Coach des TSV. „Von ‚Latte‘ war ich damals beeindruckt. Er war vor dem Tor unfassbar stark, eine echte Persönlichkeit. Er konnte allein ein Spiel drehen“, erklärt Brünings, der sich darüber freute, dass sich sein jetziger Trainer an ihn erinnerte, als es im Winter um Verstärkungen für den Bremer Landesligisten ging. „Er ist auch menschlich absolut top“, sprach für den Angreifer überhaupt nichts dagegen, den Weg zurück nach Melchiorshausen einzuschlagen.
Zwischen seiner ersten und zweiten Zeit beim TSV suchte Brünings sein Glück eine Saison lang bei der TSG Seckenhausen-Fahrenhorst und zuletzt beim TV Stuhr, den er nach einem halben Jahr wieder verließ. Allerdings nicht im Groll, wie er sagt. „Das ist eine super Mannschaft mit tollen Typen. Ich bin dort sehr gut aufgenommen worden und habe mich direkt wohlgefühlt.“ Dennoch suchte er eine neue Herausforderung. Die langen Fahrten in der Landesliga Hannover, der große Aufwand, dazu nicht die erhoffte Spielzeit und natürlich das Alltagsleben mit der Arbeit in der Fleischerei seines Vaters – da wuchs der Wunsch nach einer Veränderung. Da kam die Anfrage der Melchiorshauser genau richtig.
Die Zusammenarbeit ist für beide Seiten bislang ein Erfolg: Behrens setzt auf Brünings, der direkt im ersten Punktspiel beim 3:2-Sieg über OT Bremen traf. Mit seiner Geschwindigkeit ist Brünings eine Belebung für die Offensive. Mit Kevin Nienstermann oder auch Abdessamad Sabbar harmoniert der Neuzugang bereits richtig gut. „Wir wollen auf jeden Fall noch ein paar Plätze klettern“, gibt der 21-Jährige das Ziel für die Restserie aus. Melchiorshausen und Brünings – das passt bisher. Und das darf es auch gern noch für mehrere Jahre, wenn es nach dem Angreifer geht.
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