
Bramstedt. Ohne Frage steckt in der Mannschaft des Fußball-Kreisligisten TSV Bramstedt eine Menge Potenzial. Doch während der ersten vier Spieltage brachten die Mannen von Trainer Christian Jeinsen die vorhandenen PS nicht auf den Platz. Den Tiefpunkt erreichte der TSV am Sonntag, als er mit 1:7 bei der TSG Seckenhausen-Fahrenhorst unter die Räder kam. Viel zu willenlos und ohne Kampfgeist präsentierte sich der Tabellendreizehnte beim Liga-Primus. Und deswegen zog Jeinsen auch Konsequenzen: Der Trainer gab am Montag seinen Rücktritt bekannt.
Und das hat gleich mehrere Gründe, wie er erklärt. „In erster Linie liegt das an der mangelnden Trainingsbeteiligung.“ Schon in der Vorbereitung musste Jeinsen oftmals nur mit neun bis zehn Akteuren beim Training klarkommen. „Manchmal mussten wir die Einheit sogar absagen, weil wir nur zu fünft auf dem Platz standen“, schüttelte er den Kopf. „Bei vielen stimmt die Einstellung nicht. Die Bereitschaft, alles für den Verein zu geben, ist nicht vorhanden.“
In die gleiche Kerbe schlug indes auch Daniel Zimmermann, der die Nachricht vom Rücktritt Jeinsens im Urlaub erfuhr. „Ich kann die Entscheidung von Christian schon nachvollziehen. Einige Spieler setzen eben andere Prioritäten und stellen den Fußball hinten an“, meint der Spartenleiter des TSV, der gerne mit Jeinsen weiter zusammengearbeitet hätte. „Menschlich hat es zwischen uns total gut gepasst, daher finde ich es sehr schade.“
Bereits in der Vorbereitung mussten die Bramstedter einige deftige Niederlagen hinnehmen, so zum Beispiel das 1:9 gegen den TSV Weyhe-Lahausen. „Das war pure Resignation. Es muss doch der Wille zu sehen sein, sich nicht abschlachten zu lassen“, betont Jeinsen. Wegen der mangelnden Trainingsbeteiligung und Einstellung setzte sich der Vorstand bereits in der Vorbereitung mit Jeinsen zusammen. Nur kurzzeitig sei eine Besserung in Sicht gewesen, erzählt er. „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber mir fehlte einfach etwas.“
Nun hoffe er, dass vielleicht ein Ruck durch die Mannschaft gehe und die Truppe sich wieder fange. Wer dann in Zukunft das Kommando beim TSV Bramstedt übernehmen wird, steht noch in den Sternen. „Wir haben einige Namen im Kopf, aber es gibt noch nichts Konkretes zu berichten“, sagt Zimmermann, der sich nach seinem Urlaub mit dem Vorstand zusammensetzen wird. Fix ist hingegen nur, dass Co-Trainer Jens Meyer interimsweise die Mannschaft betreuen wird.
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