
Sudweyhe. Dieser Sieg ist ein echtes Statement im Aufstiegskampf: Spitzenreiter TSG Seckenhausen-Fahrenhorst hat das Topspiel der Fußball-Kreisliga beim Tabellendritten TuS Sudweyhe II mit 6:0 gewonnen. Alle Tore erzielte der Klassenprimus nach der Pause. Der Sieg fiel am Ende sehr klar aus, obwohl sich die Sudweyher trotz zwölf Ausfällen über weite Strecken gut präsentierten.
Etwas mehr als eine Stunde lang habe seine Mannschaft ein starkes Spiel gemacht, fand Sudweyhes Trainer Eduard Scharf und lag mit dieser Einschätzung richtig, wie auch sein Gegenüber André Schmitz feststellte. „Das Ergebnis ist ein bisschen zu hoch. Aber oft sind es Kleinigkeiten, die den Unterschied ausmachen.“ Diese Kleinigkeiten machte Seckenhausen nach der Pause besser als der TuS. Denn in den Chancenverwertung war die TSG eiskalt. „Wir haben vielleicht acht, neun Mal aufs Tor geschossen“, meinte Schmitz. Sechs Versuche waren drin. Iman Bi-Ria konnte es sich sogar erlauben, einen Handelfmeter an den Pfosten zu schießen. Darüber hinaus glänzte Seckenhausen mit einer brutalen Effektivität vor dem Tor. „Die hatten wir eben nicht“, haderte Scharf. Möglichkeiten hatte sein vor allem offensiv gebeuteltes Team, das nicht den Dauerdruck entfesselte wie zu Beginn der Serie, aber genau wusste, in welchen Situationen es pressen musste, um die Gäste vor allem im ersten Durchgang quasi komplett abzumelden: Max Jacobs und Jan Ahrlich vor sowie Ben-Romeo Srodka und Jonas Brown, die die Latte trafen, nach der Pause vergaben die besten Chancen der Grün-Weißen.
Seckenhausen dagegen ging fast schon mit dem ersten gefährlichen Abschluss in Front: Jannis Helmbold markierte nach Vorarbeit von Philip Kleingärtner das 0:1 (47.). Mit dem Tor löste der Angreifer die kleine Verkrampfung, die Schmitz bei seinem Team noch vor der Pause ausgemacht hatte. „In der ersten Hälfte hat nicht viel geklappt“, sagte der Coach, dessen Team nicht den Rhythmus fand und offensiv die Bälle kaum einmal festmachen konnte. Seckenhausen arbeitete sich an den klug agierenden Sudweyhern ab – bis Helmbold traf. „Wenn man hinten liegt, weiß man, dass es gegen Seckenhausen schwer wird“, musste Scharf erkennen.
Als die Gastgeber Florian Bohl auswechselten, um fortan mit zwei Spitzen auf das 1:1 zu drängen, bekam die TSG etwas mehr Platz und zeigte dann, wie gut sie den Ball laufen lassen kann. Fünf Tore erzielten die Gäste in der Schlussviertelstunde, viele davon toll herauskombiniert. „Die Spielfreude hat sich die Mannschaft während der Partie erarbeitet. Aber das muss man dann auch erst einmal so ausspielen“, meinte Schmitz anerkennend. Natürlich hatte ihm gefallen, wie sein Team in der Schlussphase aufdrehte. Helmbold zeichnete auch für den zweiten Treffer verantwortlich (75.) und hätte kurz darauf beinahe seinen Hattrick perfekt gemacht, wenn nicht TuS-Keeper Kevin Rajes noch den Arm hochgerissen hätte (76.).
Das 0:2 verfehlte seine Wirkung bei den Sudweyhern nicht. Die Köpfe hingen nun, auch die Kräfte ließen etwas nach. Ganz anders die TSG, die nun richtig Spaß am Fußballspielen entwickelte. Yannick Leushuis erzielte innerhalb weniger Augenblicke seine ersten beiden Tore in der Kreisliga (79., 80.). Sonst spielt der Angreifer in der fünften Mannschaft in der 3. Kreisklasse. Er trainiert aber beim Schmitz-Team mit und war vor dem Sudweyhe-Spiel bereits zweimal zum Einsatz gekommen. Jetzt zahlte er das Vertrauen mit einem Doppelpack zurück. Stark war vor allem sein zweites Tor herausgespielt: Am eigenen Strafraum hatte Jan Dahlheuser den Ball erobert und einen überfallartigen Konter über die linke Seite eingeleitet. Sudweyhe konnte nur hinterherlaufen. Ausgestanden hatte die Scharf-Elf die Partie allerdings noch nicht: Bi-Ria legte den fünften Treffer nach (82.), Kleingärtners Freistoßtreffer war dann der Schlusspunkt (89.), mit dem die Seckenhauser einem Duell mit Sudweyhes erster Mannschaft in der Bezirksliga im kommenden Jahr einen Schritt näher gekommen sind. Auf der anderen Seite musste Scharf anerkennen, wie stark die TSG war: „Seckenhausen ist deutlich reifer als wir. Von der Spielanlage her war das schon das, wo wir einmal hinwollen. Das war guter Anschauungsunterricht für die Jungs.“
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