
Sudweyhe. Sechs Spieler fahren am Freitag los, die anderen sechs am Sonntagmorgen – und auch ein paar Fans wird der TuS Sudweyhe im Schlepptau haben, wenn er im Ostseeheilbad Großenbrode ab 12 Uhr um die Qualifikation für das Final-Four-Turnier der Beachsoccer-Tour des Deutschen Fußballbundes spielt. Direkt vor der Ostseeinsel Fehmarn will sich der TuS als Vertreter des Bremer Fußballverbandes beim Regionalentscheid Nord gegen die besten Teams aus Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein behaupten. Es winkt ein Platz in der Endrunde in Warnemünde, wo sich am 24. und 25. August der Nordvertreter mit den besten Mannschaften aus den Bereichen Nordost, Süd und Südwest/West messen wird. Es wird also kein reiner Strandausflug werden für das Sudweyher Team, das sich aus Spielern der drei Herrenmannschaften und der A-Jugend zusammensetzt.
Denny Kosel, Sprecher der Mannschaft, die sich im Juni die Bremer Landesmeisterschaft sicherte, hat wie seine Mitspieler den großen Traum von Warnemünde vor Augen. „Das wäre wirklich das i-Tüpfelchen. Wir hoffen natürlich darauf, dass wir das schaffen“, fiebert er dem Wochenende entgegen. Das Halbfinale ist für ihn das Minimalziel. „Das muss man schon erreichen, um dem gesamten Aufwand gerecht zu werden, den wir betreiben“, sagt er mit Blick auf die allein rund 500 Kilometer, die die Kicker aus dem Diepholzer Nordkreis mit dem Faible für Strandfußball zurücklegen werden. Der Spaß soll auch am Wochenende nicht zu kurz kommen, doch die große Motivation ist der Auftritt auf der nationalen Bühne Final Four, das in die Deutsche Beachsoccer-Meisterschaft eingebettet ist. Aus Warnemünde wird dann auch das Fernsehen übertragen. Für Niklas Pawig, Arne Bäker, Eike Dziuba, Hannes Creutzmann, Hannes Lüdeke, Jan Hendrik Helms, Jan-Ove Bäker, Jonas Lüdeke, Malte Matthias, Mika Theiß, Robin Engelhardt und Denny Kosel ist das ein weiterer Ansporn. „Davon träumt man natürlich“, gibt Kosel unumwunden zu.
Diesen Traum verfolgen allerdings auch fünf andere Mannschaften. Fest stehen bislang die Vertreter Hamburgs und Niedersachsens. Für die Elbestadt gehen die Nordish Sharks auf Torejagd, während die FG Vienenburg-Wiedelah aus der Nähe von Goslar Niedersachsen vertreten wird. Die FG ist einer der beiden Sudweyher Kontrahenten in der Gruppenphase. Wer der zweite sein wird, entscheidet sich erst am Sonnabend. Dann spielen die Teams aus Schleswig-Holstein ihren Landesmeister aus. „Bei denen ist Beachsoccer noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Die Mannschaften haben fünf Qualifikationsrunden gespielt, bis sie jetzt ihren Landesmeister ermitteln“, weiß Kosel, wie strandfußballbegeistert die Kicker aus dem nördlichsten Bundesland sind. Das grenzt bekanntlich sowohl an die Nord- als auch an die Ostsee – die Leidenschaft für Beachsoccer kommt also nicht von ungefähr. Dementsprechend sieht Kosel in den schleswig-holsteinischen Vertretern auch die größte Konkurrenz: „Sie schätze ich sehr stark ein. Die Mannschaften aus Niedersachsen, Bremen und Hamburg werden in etwa auf Augenhöhe sein.“ Direkt im ersten Spiel bekommen es die Sudweyher mit dem Landesmeister Schleswig-Holsteins zu tun. Wer das sein wird, werden die Spieler, die bereits vor Ort sind, am Sonnabend höchstpersönlich beobachten. „Die Spiele werden wir uns ganz genau anschauen“, will Kosel wichtige Erkenntnisse sammeln. Erst recht, da bei nur drei Mannschaften pro Gruppe Niederlagen umso mehr schmerzen.
Wie stark ihre Kontrahenten sind, werden die Sudweyher wohl erst am Turniertag im Detail erfahren. Sie haben allerdings allen Grund dazu, die Reise selbstbewusst anzutreten, denn die kurze Geschichte der Beachsoccer-Mannschaft des TuS ist durchaus gepflastert mit Erfolgen: Im Jahr 2017 holte Sudweyhe direkt beim ersten Turnier in Steinhude den niedersächsischen Landesmeistertitel. Das war laut Kosel „im Prinzip die Gründung der heutigen Mannschaft“. Und auch im vergangenen Jahr mischte der TuS beim Regionalentscheid der Nordvertreter mit, konnte sich in Damp, rund 20 Kilometer von Eckernförde entfernt, aber nicht für das Final Four qualifizieren. Beim dritten Anlauf hoffen die Sudweyher nun auf den Sprung nach Warnemünde.
Eine Art Generalprobe für das Turnier bestritt der TuS am vergangenen Wochenende. In Cuxhaven schaffte er es nach ausschließlich Siegen in der Vorrunde bis ins Achtelfinale. „Der Regionalentscheid wird aber eine ganz andere Nummer werden“, erwartet Kosel ein in allen Bereichen anderes Turnier. In Großenbrode wird es anders zugehen, professioneller. Die Partien werden auf einem Fifa-Feld mit Tribüne ausgetragen, schon das verdeutlicht den Stellenwert der Veranstaltung, bei der die beiden besten Teams jeder Gruppe ins Halbfinale einziehen. Dann geht es im K.o.-System weiter. „Am Ende geht es auch immer ums Spielglück“, weiß Kosel, dass am Sonntag nicht nur das Können entscheiden, sondern auch der Zufall ein Faktor sein wird. Sicher ist dagegen: Die Sudweyher fahren nicht nur nach Großenbrode, um möglichst viel Sand aufzuwirbeln.
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