
Volle Offensive hatte Eduard Scharf, Trainer des Fußball-Kreisligisten TuS Sudweyhe II, versprochen – und seine Mannschaft hielt sich gegen den SV Mörsen-Scharrendorf daran. Am Ende stand ein 4:2 (1:0)-Erfolg, der durchaus auch noch höher hätte ausfallen können. Auf Mörsener Seite kassierte Neu-Trainer Jens Beuke im ersten Punktspiel dagegen eine Niederlage.
Dass diese verdient war, daraus machte der SVMS-Übungsleiter keinen Hehl. „Wir haben unser Bestmögliches gegeben, aber Sudweyhe hat das schon richtig gut gespielt. Hier werden noch einige Mannschaften Punkte lassen“, wagte er die Prognose, dass der TuS wohl erneut vorn mitspielen wird. Wer die Gastgeber vor allem im ersten Durchgang beobachtete, der musste dieser Einschätzung zwangsläufig zustimmen. Dass mit Daniel Koch und Eike Dziuba noch zwei Stammkräfte für die Offensive fehlten, war kaum zu glauben, denn auch ohne sie wirbelte Sudweyhe Mörsen phasenweise durcheinander, drückte sofort aufs Tempo. Die Gäste bekamen in der Anfangsphase keine Möglichkeit durchzuschnaufen, so intensiv und nachdrücklich wurden sie von den Gastgebern attackiert. „Wir haben unsere Taktik am Anfang nahezu perfekt umgesetzt, auch das Zweikampfverhalten war sehr gut“, lobte Scharf seine Elf, die viele Ballgewinne in der Mörsener Hälfte verzeichnete. Die Gäste konnten ihr Spiel nie in Ruhe aufbauen. Sudweyhe schien den SVMS regelrecht zermürben zu wollen. Ein Manko hatte der Auftritt der Gastgeber allerdings vor der Pause, wie auch Scharf feststellte: „Wir hätten mehr als nur ein Tor schießen müssen.“ Dieser Treffer gelang Max Jacobs, als er nach starkem Hannes-Lüdeke-Pass in die Tiefe Marcel Bavendiek überlupfte (28.). Zuvor hatten die Gastgeber bereits einige Möglichkeiten gehabt: Hannes Lüdeke, der gemeinsam mit seinen Brüdern Lukas und Jonas wirbelte, traf die Latte, Keno Behrmann und Jonas Lüdeke scheiterten jeweils an Bavendiek.
Und Mörsen? Die Gäste stellten zur zweiten Hälfte um, Beuke beorderte Kay-Simon Sommerfeld von der Außenverteidigung in den Sturm – und wäre beinahe prompt für diesen Schachzug belohnt worden: Wenige Augenblicke nach Wiederanpfiff tauchte Sommerfeld vor Kevin Rajes auf, konnte diesen aber nicht überwinden (46.). „Sudweyhe steht sehr hoch, das wollten wir mit einem schnellen Stürmer ausnutzen“, erklärte Beuke seinen Plan. Bevor dieser richtig aufgehen konnte, legte aber der TuS durch Jonas Lüdeke das 2:0 nach (53.). Nach rund einer Stunde schaltete Sudweyhe etwas zurück. „Wir haben noch nicht die Kraft, unser System 90 Minuten durchzuspielen“, erklärte Scharf ein paar wenige stürmische Phasen.
Trotzdem wurde die Partie in den letzten Minuten noch einmal munter. Mörsens Pascal Göbel traf die Latte (78.), dann gelang Sommerfeld der Anschluss (79.). Sudweyhe aber igelte sich nicht ein. Im Gegenteil: Der TuS griff wieder an. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, könnte man meinen: Er verteidigte stürmend. Keno Behrmann stellte mit einer tollen Volleyabnahme den Zwei-Tore-Abstand wieder her (85.). Doch Mörsens Moral stimmte: Wieder war Sommerfeld zur Stelle (88.), doch wieder fand Sudweyhe eine schnelle Antwort – und wieder war es Behrmann, der die in allen Belangen unterhaltsame Partie nun endgültig entschied (90.).
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