
Twistringen. Ob Bundesliga oder Kreisklasse – Derbys sind für alle Mannschaften etwas Besonderes. So auch für den SV Marhorst II und den TV Heiligenloh, die sich am vergangenen Sonntag in der 3. Kreisklasse Diepholz Süd gegenüberstanden. Durch einen 2:0 (1:0)-Erfolg vor heimischer Kulisse zog der SVM II um Trainer Philipp Wilken am Gegner in der Tabelle vorbei und rangiert nun auf Platz drei.
Besondere Ansagen, die die Mannschaft noch einmal motivieren sollte, ersparte sich der Coach des SVM II: „Zu dem Spiel musste ich nicht viel sagen. Ihnen war schon bewusst, dass wir es uns ein halbes Jahr hätten nachsagen müssen, wenn wir verloren hätten“, erzählt Wilkens. Zusätzliche Ansagen hätte aber wohl das Team um Simon Bellersen gebraucht. „Die Jungs waren gut drauf und hatten richtig Lust auf das Spiel. Anscheinend haben wir uns zu viel vorgenommen“, sagte der TVH-Coach.
Das zeigte sich vor allem in den ersten 15 Minuten, in denen die Gäste aus dem sechs Kilometer entfernten Heiligenloh besser ins Spiel fanden. Nachdem der Leistungsträger Nico Blome mit Oberschenkelproblemen raus musste und Bellersen daraufhin gezwungen war, das System zu ändern, ging es ab der 16. Minute mit dem 1:0 von Marhorts Malte Schwarze bergab.
Von da an verfielen die Gäste in eine gewisse Lethargie, aus der sie mit zunehmender Spieldauer nicht mehr herauskamen. So kassierten sie in der 77. Minute durch Alexander Hohnstedt das 0:2, was gleichzeitig der Endstand war. „Ein Derby zu verlieren ist immer ärgerlich. Dennoch geht der Sieg von Marhorst aufgrund des Spielverlaufs in Ordnung“, sagte Simon Bellersen, der in der Tabelle mit dem Nachbarn tauschte und momentan auf Platz vier rangiert.
Die Fußballsparte des TV Heiligenloh geht in diesem Jahr nun in die dritte Saison. Gestartet als Siebener-Mannschaft, ging es danach direkt auf das Großfeld. In dieser Saison mischen sie nun in der 3. Kreisklasse Diepholz Süd mit. Deswegen hält sich der TVH-Coach mit den Saisonzielen auch zurück. „Primäres Ziel ist es, nicht abzusteigen. Alles andere nehmen wir gerne an, und wenn es weiter so gut läuft, wollen wir uns natürlich oben festsetzen.“ Als indirektes Ziel hat sich die sehr junge Mannschaft um Philipp Wilkens die Plätze eins bis vier gesetzt. Zwar sei man noch am Anfang der Saison, dennoch stehen die Chancen, das Ziel am Ende zu erreichen, nicht ganz schlecht. Schließlich hält sich die Zweitvertretung des SV Marhorst bisher durchgehend im oberen Tabellenbereich auf. „Gegen Wagenfeld und Wehrbleck wird es aber schwierig. Sie sind stark und gegen die haben wir bisher noch nicht gespielt“, weiß Wilkens.
Dass der Ligabetrieb „ziemlich auseinandergerissen“ ist und die Spiele meistens nur alle zwei Wochen stattfinden, finden beide Trainer unglücklich. „Dadurch bekommen wir keinen richtigen Spielfluss rein, und das ist natürlich ärgerlich“, moniert Bellersen. Deswegen halten sich beide Mannschaften mit zusätzlichen Trainingseinheiten oder Testspielen fit. „Dienstags und donnerstags findet regulär unser Training statt. Wenn wir dann mal spielfrei haben, kommen die Jungs auch am Freitag und darauf haben sie richtig Bock“, sagt der SVM-Coach. Die Mannen um Simon Bellersen möchten mit Testspielen den Fluss beibehalten. „Wenn es passt, rücken wir die dazwischen. Da die anderen Mannschaften natürlich auch mitten in der Saison stecken, muss das von der Zeit her passen“, berichtet Bellersen.
Im Hinblick auf den Winter gestalte sich vor allem für den TV Heiligenloh der Trainingsbetrieb schwierig. „Da wir kein Flutlicht haben, müssen wir schauen, ob wir vielleicht auf den benachbarten Plätzen trainieren dürfen“, erklärt Bellersen. Eine eigene Flutlichtanlage würde sich bisher noch nicht lohnen, da nur eine Mannschaft im Spielbetrieb ist.
Eine Mannschaft mehr hat dagegen der SV Marhorst zu verzeichnen. Die ehemalige A-Jugend macht in der 4. Kreisklasse Diepholz Süd als SV Marhorst III die Liga unsicher. Einige Spieler dürfen ab und an auch mal in den anderen Mannschaften ran. „Wenn sie nicht eingespielt sind, helfen sie auch mal bei uns aus oder umgekehrt. Wir sind schon eine ziemlich große und vor allem starke Gemeinschaft“, betont Philipp Wilkens.
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