
Janek Kreutzträger war perfekt vorbereitet auf den größten Erfolg in der Geschichte des Bassumer SC Shooting Birds: Als nach dem 4:0-Sieg seiner Mannschaft über den großen Widersacher SC Oldenburg die Meisterschaft in der Squash-Oberliga endgültig feststand, da packte er die kurzfristig organisierten Meister-T-Shirts aus. „Damit hatten wir alle nicht gerechnet. Aber Janek hat sie nachts noch vorgedruckt“, sagte Mannschaftssprecher Andreas Tiemann und lachte. Diese Überraschung passte perfekt in den für die Shooting Birds historischen Tag. Weil sie vor dem SC Oldenburg auch noch den Boastars SC Osnabrück mit 4:0 bezwungen hatten, waren sie auch von den Boast Busters Jeverland nicht mehr zu überholen. Die Jeverländer zogen mit zwei Siegen am Sonntag zwar nach Punkten gleich mit den Lindenstädtern, weisen aber das schlechtere Spielverhältnis auf. Der Weg der Bassumer ist nun noch nicht vorbei. Sie werden im Mai um den Aufstieg in die Regionalliga Nord spielen.
„Für uns war es einfach ein toller Tag“, berichtete Tiemann. Es passte alles: Jill Witt meldete sich rechtzeitig fit, Bassum konnte also in Bestbesetzung in den finalen Spieltag starten. Mit Steven Williams und Michael Weiler hatten die Lindenstädter zudem zwei erfahrene Kräfte zur Unterstützung an ihrer Seite. Die Shooting Birds spielten in beiden Partien groß auf. Hatten sie im Vorjahr an gleicher Stelle die Meisterschaft noch knapp verpasst und waren am Ende Dritter geworden, zeigten sie sich dieses Mal bereit für den großen Wurf. „Wir haben alle richtig gut gespielt“, sagte Tiemann stolz. Den Shooting Birds war in keinster Weise beizukommen. Zunächst bissen sich die Osnabrücker die Zähne an ihnen aus, danach dann auch die Oldenburger. Dabei verriet ein Blick auf die Aufstellungen, dass auch die Kontrahenten keinesfalls den letzten Spieltag abschenkten. „Osnabrück war in Bestbesetzung da. Sie hatten ihre besten drei Spieler dabei. Sonst sind es meist nur zwei“, wusste Tiemann. Doch davon ließen sich er und seine Mitstreiter nicht beirren, genauso wenig wie von dem Druck, den die Oldenburger durch den Sieg über Osnabrück auf sie geladen hatten. Doch die Bassumer gaben die richtige Antwort: Glatt mit 4:0 und mit nur einem einzigen Satzverlust bezwangen sie die Hasestädter. „Wir haben uns überhaupt keine Blöße gegeben“, registrierte Tiemann zufrieden, wie souverän die Shooting Birds sich den Weg ins Meisterschaftsfinale gegen die einen Punkt besseren Oldenburger erspielten.
Die Ausgangssituation war klar: Ein glatter Sieg und Bassum wäre Meister. So einfach das klingt, war es allerdings nicht. „Uns war klar, dass Oldenburg eine ganz harte Nuss ist. Schließlich sind sie im letzten Jahr bereits Meister geworden“, verriet Tiemann. Doch mit einer überragenden Leistung und wie im Rausch überflügelten die Shooting Birds die Gastgeber. Nico Gerritsen und Andreas Tiemann legten an Position vier und drei den Grundstein. Janek Kreutzträger brachte an Position zwei Florian Folkerts die erste Niederlage der Saison überhaupt bei, ehe Jill Witt mit einem glatten Erfolg im Duell der Spitzenspieler Frederik Folkerts nicht nicht nur den Gesamtsieg, sondern auch die Meisterschaft perfekt machte, die die Lindenstädter noch vor Ort feierten – zunächst mit einem Fünf-Liter-Glas Weizenbier, später gemeinsam mit Osnabrückern und Oldenburgern in einem griechischen Restaurant. „Es war wirklich ein schöner Abend“, freute Tiemann darüber, in großer Runde anstoßen zu können. So groß ist das Gemeinschaftsgefühl im Squash.
In die Sommerpause verabschieden sich die Bassumer noch nicht. Sie werden an der Aufstiegsrunde zur Regionalliga teilnehmen. „Ich habe immer gesagt, dass wir uns nur mit der Regionalliga beschäftigen, wenn wir auch Meister werden. Jetzt haben wir keine Ausreden mehr“, sagte Tiemann. Kurzum: Die Shooting Birds wollen ihre Chance auf den Regionalliga-Aufstieg wahrnehmen. In der Nordstaffel spielen Teams der Landesverbände Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen und Berlin/Brandenburg. Die Aufstiegsrunde setzt sich gemäß der Ausschreibung aus den Landes- und Landesvizemeistern zusammen. Auch die Rangdritten können nachrücken. „Mal sehen, wer alles meldet“, blickte Tiemann gespannt voraus. „Wir werden auf jeden Fall die Spannung hoch halten und weiter trainieren“, kündigte er eine intensive Vorbereitung an. Bei ihrer Aufstiegsrundenpremiere wollen sich die Lindenstädter, die sich im Fall des Aufstiegs noch verstärken müssten, so gut wie möglich verkaufen. Doch erst einmal bleibt den Shooting Birds die Zeit, den bislang größten Erfolg zu genießen. „Das werden wir auch noch ein bisschen tun“, verriet Tiemann.
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