
Marhorst. Christian Masurenko benötigte nicht viele Worte: „WIR SIND WELTREKORD!!!!!“, lautete seine Nachricht an die Welt, aber vor allem an alle Marhorster. Fast ein Jahr lang hatten Masurenko und sein Partner Dennis Heitmann aus Herford darauf gewartet, dass ihr 79 Stunden und neun Minuten langes Tennismatch ins Online-Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wird. Nun erreichte die beiden die tolle Botschaft: Sie sind Rekordhalter und damit Weltmeister im Dauertennisspielen im Einzel.
„Die Freude ist einfach nur riesengroß“, strahlte Masurenko. Eine Frage hatte der Marhorster seit dem Marathon-Match, das am 27. Juli 2017 begann und gut dreieinhalb Tage dauerte, immer wieder gehört: Ist der Rekordversuch schon anerkannt worden? Seine immer gleiche Antwort: noch nicht. Wochen verstrichen, sogar Monate. Am Ende fast ein Jahr. Dann kam die Nachricht, die nicht nur bei Masurenko für große Freude sorgte, sondern auch bei seinem Partner Heitmann. Der Mathe-Professor erfuhr während einer Vorlesung in Hamburg von dem Eintrag ins Online-Weltrekord-Buch. Die kurze, aber intensive Reaktion: „Geil!“
Weil die beiden Extremsportler nicht die angekündigte Dauer von 82 Stunden erreicht hatten, hatte Heitmann sich Sorgen wegen der Anerkennung gemacht, obwohl das eingespielte Tennis-Duo die alte Bestmarke um mehr als 15 Stunden überboten hatte. „Man weiß es bei Guinness nicht. Sie sind da sehr strikt. Aber es ist alles gut. Wir waren schon relativ ruhig und entspannt“, sagte Masurenko. Die Auswertung zog sich auch deshalb so lange hin, weil die Weltrekord-Hüter das 80-stündige Videomaterial bis ins kleinste Detail prüfen mussten. Auch die gesamten Protokolle und Zeugenaussagen wurden noch einmal ganz genau unter die Lupe genommen, ehe es grünes Licht gab für die beiden Tenniscracks, die mit ihrem außergewöhnlichen Dauermatch deutschlandweit Aufmerksamkeit erregten. Auf einmal war das kleine Dorf Marhorst in aller Munde.
Die Anerkennung des Rekords bezeichnete Masurenko als i-Tüpfelchen. Denn um den Weltrekord allein ging es ihm und Heitmann vor nicht einmal einem Jahr nicht. Mit dieser besonderen Aktion wollten sie auch Geld sammeln für den Um- und Ausbau des Dorfgemeinschaftshauses in Marhorst. Insgesamt seien auch durch das vielfältige Rahmenprogramm etwas mehr als 21 000 Euro unter dem Strich geblieben, sagte Masurenko. „Es ist unglaublich, wie viele Marhorster mit angepackt haben“, sah er diese Summe als Lohn für die Arbeit vieler fleißiger Helfer, die die Tage in Marhorst unvergesslich machten. Der Eintrag ins Guinness-Buch habe diese schönen Erinnerungen noch einmal aufleben lassen. „Ich bin in ganz Marhorst darauf angesprochen worden. Es gab unwahrscheinlich viele Rückmeldungen und Glückwünsche“, war die Großveranstaltung laut Masurenko noch vielen Dorfbewohnern genau präsent. Nun ist sie wieder Gesprächsthema.
Es ist übrigens nicht ausgeschlossen, dass Christian Masurenko und Dennis Heitmann einen weiteren Weltrekord und damit neue Erinnerungen schaffen werden. Nicht im Dauertennisspielen, denn „da haben wir eine Grenze erreicht“, erläuterte Masurenko. Ein Weltrekord-Versuch an einem Tag sei dagegen vorstellbar. In den Blick haben er und Heitmann dabei den längsten Ballwechsel der Welt genommen. 55 000 Ballwechsel seien zwischen 6 und 22 Uhr machbar, habe Heitmann ausgerechnet. Das wäre eine neue Bestmarke. „Da ist momentan noch nichts spruchreif. Aber wir testen mal ein bisschen“, sagte Masurenko.
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