Osterholz-Scharmbeck. Altablagerungen und Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg haben dafür gesorgt, dass sich die geplante Verlegung des Mitteldammgrabens im Pennigbütteler Moor in Osterholz-Scharmbeck länger als gedacht hinzieht. Wegen der Probleme konnte die Naturschutzbehörde des Landkreises die Bagger nicht pünktlich zum Ende der Förderphase für das Naturschutzgroßprojekt Hammeniederung ins Moor schicken. Inzwischen ist die Lage geklärt. Was noch aussteht, ist die wasserrechtliche Genehmigung für den Bau des neuen Grabens.
Der Mitteldammgraben im nördlichsten Bereich des Naturschutzgroßprojektes Hammeniederung nimmt das Wasser aus den Siedlungsbereichen Pennigbüttels auf. In seinem weiteren Verlauf führt er mitten durchs Naturschutzgebiet, um dann über den Speckgraben in der Beek zu münden. Die Verlegung des Grabens sehen die Naturschutzfachleute als notwendig an, weil durch ihn die empfindlichen Moorflächen im Schutzgebiet entwässert werden - das Gegenteil von dem, was die Naturschützer erreichen wollen.
Bei den Planungen für den neuen Graben machten die Fachleute weniger erfreuliche Entdeckungen: Zunächst fand man eine Reihe von Altablagerungen, die noch aus Zeiten stammen, als man im Moor offenbar größere Mengen Müll entsorgte. Untersuchungen ergaben, dass die Ablagerungen ungefährlich für Natur und Umwelt sind. Zusätzlich fand man im Sediment des Mitteldammgrabens Schadstoffe, und der Kampfmittelräumdienst entdeckte Munitionsreste. Beides hat vermutlich mit der Tatsache zu tun, dass es während des Zweiten Weltkrieges im Pennigbütteler Moor eine Flakstellung gegeben hat.