Lilienthal. Als Schwarzmalerei will die Lilienthaler Initiative Mobilität ihre Liste ausdrücklich nicht verstanden wissen, doch die Augen vor möglichen Risiken und Nebenwirkungen des Flutbrückenbaus in Borgfeld zu verschließen, hält sie ebenso wenig für angebracht. Initiativen-Sprecher Mara Jekosch und Ingo Wendelken haben skizziert, welche Probleme die ab September bestehende Großbaustelle mit sich bringen könnte, um sich schon jetzt Lösungen zu überlegen. Die zuletzt erfolgten Abstimmungsgespräche zwischen Lilienthal, Borgfeld und Senatorin Maike Schaefer finden sie erfreulich, doch reicht es ihnen nicht aus, den Baustart abzuwarten und dann zu schauen, wie sich die Verkehrslage entwickelt.
„Das Beste hoffen, aber auf alles vorbereitet sein“ – dieses Motto hat sich die Initiative auf die Fahne geschrieben. Stau- und Unfallgefahr besonders zu den Hauptzeiten des Berufsverkehrs, Vollsperrung der Flutbrücke nach Unfällen, eine coronabedingte geringere ÖPNV-Nutzung und eine Zunahme des Verkehrs auf der Hauptstraße und auf Schleichwegen – darauf müssen sich die Lilienthaler und Borgfelder nach Ansicht der Initiative einstellen. Mehr Autos als sonst erwartet sie konkret in Butendiek, in der Klosterstraße, an der Sternwartestraße/Konventshof sowie in Trupe und am Truperdeich, wenn es auf der Lilienthaler Allee wegen der Baustelle nicht vorangeht. Mara Jekosch sorgt sich insbesondere um die Schulwegsicherheit im Bereich der Schroeterschule.
Beschwerdehotline gefordert
„Uns ist wichtig, dass wichtige Fragen und Zuständigkeiten vorab beantwortet werden“, teilt die Initiative mit. Schon jetzt festgelegt werden sollte ihrer Ansicht nach eine Messgröße für den Verkehrsfluss, ab der Maßnahmen einzuleiten sind. Maßstab könnten die Zahl der Autos auf den Hauptachsen und Nebenstraßen sein, ebenso die Länge des Staus oder die Zahl der Beschwerden. Sobald eine Grenze überschritten werde, müsse gehandelt werden, so die Überlegung.
Die Initiative fordert auch die Einrichtung einer Beschwerdehotline, zudem sollte es zwei Wochen nach dem Baustart ein öffentliches Treffen mit Bürgerbeteiligung geben, nach sechs Wochen und nach drei Monaten solle es weitere Termine für den Austausch geben. Für die Klosterstraße und auch den Konventshof sollte ein Verkehrskonzept erstellt und während der Europäischen Mobilitätswoche im September getestet werden. Auch sollten jetzt schon Maßnahmen festgelegt werden, die man ergreifen will, wenn das Verkehrsaufkommen entlang der Schleichwege durch Lilienthal zu groß wird. Auch ein Piktogramm oder ein Schild für den Schulweg-Übergang sollte beim Konventshof verwirklicht werden.