
„Als sie das Messer sah, hatte sie Angst, dass ihr Lebensgefährte getötet würde, und ging dazwischen“, sagte der Anwalt der Frau in einer Verhandlungspause am Dienstag. Der 14-jährige Bruder des Hauptangeklagten muss sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Wegen des jugendlichen Alters der beiden findet der Prozess hinter verschlossenen Türen statt.
Die Attacke am Abend des 24. März hatte bundesweit Empörung ausgelöst. Die Gewerkschaft der Polizei in Niedersachsen forderte daraufhin eine statistische Erfassung von Messerangriffen. Heranwachsende tragen Gewerkschaftschef Dietmar Schilff zufolge zunehmend Messer mit sich herum.
Die junge Frau erlitt bei dem Angriff lebensgefährliche Verletzungen und lag anschließend tagelang im Koma. Der Messerstich verletzte Leber, Magen, Bauchspeicheldrüse, Niere und Darm. „Ihre Milz und ein Teil der Bauchspeicheldrüse mussten entfernt werden“, sagte der Anwalt der Frau. Ihm zufolge muss sie noch heute Schmerzmittel nehmen und leidet auch psychisch unter den Folgen der Tat.