
Seltenes Bild in Wilhelmshaven: Gleich zwei Maersk-Containerriesen liegen am Freitag im JadeWeserPort. Neben der "Eugen Maersk" machte am Morgen das jüngste Schiff der weltgrößten Containerreederei an Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen fest.
Die "Majestic Maersk" befindet sich auf ihrer Jungfernfahrt. Sie gehört zur aktuell größten Containerschiffklasse der Welt und wurde Ende September in Kopenhagen getauft. Der Stopp des fast 400 Meter langen Schiffs mit Platz für mehr als 18 000 Standardcontainer in dem Hafen ist außerplanmäßig. Die "Eugen Maersk" sollte am Nachmittag wieder auslaufen, die "Majestic Maersk" am Samstag.
Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sieht in dem Zusammentreffen der beiden Frachter in Wilhelmshaven eine Signalwirkung für den bisher weit hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Hafen. "Natürlich sind die beiden Schiffe nicht der ganz große Durchbruch, denn was wir brauchen sind regelmäßige Linien, die am JadeWeserPort festmachen und Umschlag generieren", teilte der Minister mit. Der Hafen wurde im September 2012 eröffnet und ist für den Umschlag von jährlich bis zu 2,7 Millionen Containern ausgelegt.
Lies erinnerte daran, dass bald 20 Maersk-Schiffe der Triple-E-Klasse, von denen die "Majestic Maersk" das zweite ist, fahren sollen. Nur der JadeWeserPort könne als einziger Tiefwasserhafen in Deutschland diese Schiffe voll beladen und unabhängig von Ebbe und Flut abfertigen.
Maersk-Line-Chef Sören Skou versicherte, das dänische Unternehmen stehe zu einem Engagement im Jade-Weser-Port. "Natürlich glauben wir an Wilhelmshaven, schließlich sind wir über das Schwesterunternehmen APM-Terminals an dem Containerterminal beteiligt, und eine Mengenzusage gibt es auch", sagte der Vorstandsvorsitzende der "Deutschen Verkehrs-Zeitung" (Samstagsausgabe). Er kündigte an, Deutschlands Häfen sollten künftig von den Container-Liniendiensten noch besser abgedeckt werden. Maersk, CMA CGM und MSC wollen ihre Dienste zusammen anbieten und damit das Verkehrsnetz erweitern. (dpa)