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Wie dieses Geld ausgegeben wird, darüber entscheiden auch die Studenten mit.
Die Gremien, die über den Einsatz des Geldes entscheiden, sind zur Hälfte mit Studentenvertretern besetzt. Trotz dieser breiten Mitbestimmungsmöglichkeit stehen die Studenten der Erhebung von Beiträgen weiter sehr kritisch gegenüber. Dies zeigt eine aktuelle Studentenbefragung der Universität: 78 Prozent gaben zwar an, dass sie zumindest teilweise von den aus Studienbeiträgen finanzierten Maßnahmen profitiert hätten. Trotzdem sprechen sich nur 17 Prozent für Studiengebühren aus, 69 Prozent lehnen sie dagegen ab.
19.000 Studenten angeschrieben
Die Umfrageergebnisse wurden bei einer universitätsinternen Konferenz vorgestellt, die sich mit der bisherigen Verwendung der Studienbeiträge befasste. Knapp 4000 von rund 19000 angeschriebenen Studenten hatten sich an der Umfrage beteiligt. Nicht einbezogen wurde die Universitätsmedizin, da diese eigenständig über die Verwendung ihrer Studienbeiträge entscheidet. 23 Prozent der Gefragten gaben an, von allen gebührenfinanzierten Maßnahmen profitiert zu haben, 55 Prozent zumindest von einem Teil der Maßnahmen. 22 Prozent sahen dagegen keinerlei Nutzen für sich.
Die Studenten konnten auch bewerten, welche Maßnahmen sie für sehr sinnvoll beziehungsweise nicht sinnvoll halten. Positiv bewerteten sie vor allem Verbesserungen durch zusätzliche Lehrkräfte und Tutorien. Gute Noten bekamen auch die Ausweitung der Beratungsangebote und die Anschaffung weiterer Lehrbücher zum Ausleihen, Zuschüsse zu Druck- und Kopierkosten sowie Unterrichts- und Verbrauchsmaterialien.
Während die Studenten Notfallstipendien als sinnvoll bewerteten, hielten sie Leistungsstipendien und E-Learning-Projekte für wenig sinnvoll. Am wenigsten Zustimmung gab es für Investitionen in die Sanierung von Räumen und die Anschaffung von Möbeln.
Die Hochschule selbst lobt vor allem den Ausbau der Studiendekanate als bundesweit einzigartiges Projekt. 'Damit haben wir in der gesamten Universität die Lehre viel stärker ins Bewusstsein gerückt', sagt Uni-Vizepräsident Professor Wolfgang Lücke. Durch den Ausbau der Studiendekanate, die für die Organisation von Studium und Lehre zuständig sind, soll sich insbesondere das Betreuungs- und Beratungsangebot für die Studenten verbessern. Pro Semester gibt die Hochschule dafür rund 800000 Euro aus, 80 Prozent davon werden aus Studienbeiträgen finanziert. Daneben investierte die Hochschule auch in die psychosoziale Beratung, die didaktische Fortbildung der Lehrkräfte sowie in die Einrichtung sogenannter Lernlandschaften, wo Studenten gemeinsam lernen und arbeiten können.
Die Göttinger SPD-Landtagsabgeordnete Gabriele Andretta sieht sich durch die Befragung in ihrer Kritik an den Studiengebühren bestätigt. Wissenschaftsminister Lutz Stratmann habe versprochen, dass die Studiengebühren in die Verbesserungen der Lehre fließen würden. Stattdessen müssten jedoch Studierende als 'Bauherren' herhalten und mit ihren Gebühren marode Gebäude sanieren und Möbel anschaffen, kritisierte die wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.
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