
Es sei ein Spagat, in ruhigeren Zeiten Personal abzubauen und gleichzeitig schnell aufsteigende Flüchtlingszahlen reagieren zu können, erklärte er.
Grote, der aus dem niedersächsischen Justizministerium kommt, hatte zu Monatsbeginn die Verantwortung für die fünf Erstaufnahmeeinrichtungen in Braunschweig, Bramsche, Friedland, Oldenburg und Osnabrück sowie das Ankunftszentrum in Bad Fallingbostel übernommen. Dort und in den Notunterkünften waren zuletzt rund 3200 Flüchtlinge untergebracht. In Braunschweig, wo im vergangenen Sommer noch bis zu 3500 Menschen lebten, sind es zurzeit etwa 330.
Die Zeit mit deutlich weniger Flüchtlingen in den Einrichtungen will Grote jetzt nutzen. „Es gibt auf allen Ebenen Dinge, die wir angehen müssen. Aber das schaffen wir nur, wenn wir die Luft zum Atmen haben und nicht nach Matratzen und Betten suchen müssen wie im vergangenen Jahr“, sagte er. Damals habe man immer nur reagieren können. Nachdem so viele Menschen durch die diversen Einrichtungen gegangen seien, die eigentlich nicht dafür ausgelegt waren, gebe es an einigen Stellen jetzt größeren Sanierungsbedarf. Der neue Chef der Aufnahmebehörde sagte: „Nicht nur die Mitarbeiter, auch die Räumlichkeiten müssen sich von den Strapazen erholen.“
Organisatorisch will Grote, dass die einzelnen Einrichtungen noch mehr zusammenwachsen. Standards und Abläufe seien an den Standorten noch nicht überall gleich, erklärte der Jurist. Gleichzeitig sollten Aufgaben in der Verwaltung ausgelagert werden. Die 270 abgeordneten Behördenmitarbeiter seien inzwischen wieder an ihren ursprünglichen Arbeitsplatz zurückgekehrt. Auch Grotes Vorgängerin Susanne Graf kehrte ins niedersächsische Innenministerium zurück. Sie hatte im vergangenen Jahr erklärt, dass die Einrichtungen 2016 auch ohne ehrenamtliche Helfer reibungslos laufen sollten. Auch Grote sagte: „Wir sind dankbar für all das ehrenamtliche Engagement. Das Ehrenamt soll aber immer nur ergänzen und darf nicht an Stelle unserer Aufgaben stehen.“