
Nach dem Fund von zwei toten Babys in einem Schließfach des Hamburger Hauptbahnhofs rätseln die Ermittler weiter über die Motive der Mutter. Die 39-Jährige habe bislang nicht dazu befragt werden können, weil es ihr sehr schlecht gehe, sagte der Sprecher der Lübecker Staatsanwaltschaft, Ralf-Peter Anders, am Freitag. Die Mutter werde in der geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik behandelt, es bestehe akute Selbstmordgefahr, sagte Anders.
Die Polizei hatte am Donnerstag in dem Schließfach einen Koffer mit zwei unterschiedlich stark verwesten Babyleichen entdeckt. „Wir gehen davon aus, dass es sich um Geschwister handelt.“ Letzte Sicherheit soll jetzt eine DNA-Untersuchung erbringen. Zu den Lebensumständen der Mutter wollte Anders keine weiteren Angaben machen. Bekannt ist nur, dass sie in Bad Schwartau lebt, verheiratet ist und drei Kinder hat. Doch für Polizei und Staatsanwaltschaft ist sie kein unbeschriebenes Blatt. Bereits 2011 hatte sie ein totes Baby auf einem Friedhof in Bad Schwartau abgelegt. Erst nach Wochen führte ein Hinweis einer Nachbarin zu der Mutter. Sie sagte damals aus, das Kind sei leblos zur Welt gekommen. Ihre Aussage konnte nicht widerlegt werden, deshalb gab es keine Ermittlungen gegen die Mutter.
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