
Ein Tier-Erlebnis der besonderen Art in Mecklenburg-Vorpommern: Einwohner haben in Malchin (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) einen Seehund gesichtet. „Das Tier lag am Eingang des Peene-Kanals auf dem Eis und fraß Fisch“, sagte der Malchiner Torsten Gertz gestern.
Es sei die erste Beobachtung eines Seehundes aus der Ostsee im Binnenland, sagte Christof Herrmann, Robben-Experte beim Landesamt für Naturschutz in Güstrow. „Das ist extrem selten.“ Das Tier muss rund 100 Kilometer die Peene flussaufwärts geschwommen sein, vermutete Gertz. Seehunde kommen in der Ostsee deutlich seltener vor als in der Nordsee. „Die nächste Population liegt im Süden Dänemarks und umfasst rund 1500 Tiere“, erklärte Herrmann. Sorgen muss man sich um den Seehund nicht machen, sagte Eva Baumgärtner von der Seehundstation Friedrichskoog. „Die Seehunde folgen einfach dem Fisch und finden auch nach mehreren Tagen wieder mühelos hinaus ins Meer.“
Die Sichtung des Tieres in Malchin ist für Herrmann eine Sensation. „Seehunde bewegen sich – anders als Kegelrobben, die viel mehr wandern – normalerweise nur rund 50 Kilometer um ihre Liegeplätze herum. Der nächste Seehund-Liegeplatz
in der Ostsee liege aber weit entfernt bei Gedser in Dänemark.