
Angesichts der Finanznot der meisten Tierheime im Land hat der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund (NSGB) finanzielle Unterstützung von der Futterindustrie gefordert. „Die Tierheime in den Städten und Gemeinden baden fehlerhaftes Verhalten von Tierhaltern aus“, sagte NSGB-Sprecher Thorsten Bullerdiek der Deutschen Presse-Agentur.
„Wir müssen darauf hinwirken, dass die Verursacher und diejenigen das System finanzieren, die auch den Nutzen haben.“ Dazu gehörten Tierfutterhersteller und der Tierfachhandel.
Kommunen in der Pflicht
Der Deutsche Tierschutzbund sieht dagegen die Kommunen in der Pflicht. Die Fundtierbetreuung sei ihre gesetzliche Aufgabe, keine freiwillige Leistung, betonte der Sprecher des Landesverbandes Niedersachsen, Rolf Scherer. Die Gemeinden profitierten schließlich zum Beispiel auch von den Einnahmen aus der Hundesteuer.
Neben einer auskömmlichen Finanzierung fordern die Tierschützer einen Sonderinvestitionstopf von zunächst 50 Millionen Euro für dringende Bauvorhaben. In Niedersachsen werden mehr als 50 Tierheime von Tierschutzvereinen betrieben. Nur wenige von ihnen haben Scherer zufolge eine kostendeckende Fundtier-Vereinbarung mit ihren Kommunen.