
Dabei wurde vor allem Kritik an der Stadtverwaltung laut, die zum 1. November die beiden Wohnhäuser gesperrt hatte, nachdem Monate zuvor durch die Stadtwerke Delmenhorst (SWD) die Gas- und Wasserzufuhr gekappt worden war.
Nach Angaben der Stadt war die 51-Jährige nicht erst vor einer Woche obdachlos geworden, sondern bereits im Mai 2016 von Amts wegen von der Adresse Am Wollepark 12 abgemeldet worden. Grund dafür war eine Bitte der Polizei, nachdem diese festgestellt hatte, dass die Frau unter der betreffenden Adresse gar nicht wohnhaft war, heißt es in der Stellungnahme. Staatsanwalt Torben Tölle, der auch am Dienstag verkündet hatte, dass die Frau bis Ende Oktober im Wollepark gewohnt habe, bestätigte dies auch noch einmal auf Nachfrage. „Wir gehen von der Aussage des Lebensgefährten aus. Und danach hat sie dort mit ihm zusammen gelebt, auch wenn sie dort vielleicht nicht gemeldet war.“
Die Stadt betonte noch einmal, dass bis zur Schließung der Gebäude 11 und 12 seit Beginn der Gas- und Wassersperrungen im Frühjahr der Soziale Dienst der Stadt täglich die Situation in den Häusern beobachtete, Gespräche mit Bewohnern führte und Hilfe anbot. „Stadtverwaltung, Diakonie, Quartiersmanagement sowie das Nachbarschaftsbüro Wollepark haben stets allen in den Häusern Am Wollepark 11 und 12 angetroffenen Bewohnern Hilfe und Unterstützung angeboten und sie auf die Möglichkeit hingewiesen, in einer städtischen Notunterkunft unterzukommen“, betonte Stadtsprecher Tim Frers am Mittwoch.
Diese wurden jedoch offenbar nicht von allen angenommen. „Es gibt Menschen, die unser Angebot einfach nicht verstanden haben“, sagte Diakonie-Chef Franz-Josef Franke gegenüber dem Evangelischen Pressedienst. Die Diakonie sucht nun auch noch nach weiteren Menschen, die durch die Schließungen der Wollepark-Blöcke kein Zuhause mehr haben. Seit April seien zahlreiche Menschen von dort einfach verschwunden, sagte Franke. „Etliche waren dort nicht gemeldet und haben in den Wohnungen mitgewohnt. Wir wissen nicht, wo diese Menschen geblieben sind.“