
Das teilte am Freitag der Landkreis in Nordhorn mit. Bei erneuten Tests habe sich gezeigt, dass die 100.000 Tiere nicht mit dem Insektizid Fipronil belastet sind. „Eine nochmalige Beprobung des Fleisches auf Fipronil ist in allen Fällen negativ ausgefallen“, sagte Amtsveterinär Hermann Kramer. Die Betriebe sind allerdings weiterhin gesperrt, und die Eier dürfen nicht in Verkehr gebracht werden.
Die Höfe können nun beim Landkreis eine Schlachterlaubnis beantragen. Allerdings müssen sie erst einmal einen Schlacht-betrieb finden. Nach Ansicht des Kreisveterinärs könnte das nicht ganz einfach werden, auch wenn die Tiere negativ auf Fipronil beprobt worden sind.
Insgesamt dürfte es nach Einschätzung des Landkreises für die Legehennenbetriebe noch gut zwei Monate dauern, bis sie wieder die Eierproduktion aufnehmen können, denn nach der Schlachtung der Tiere müssen die Ställe ausgemistet und desinfiziert werden. Es dürfte auch nicht einfach sein, neue Legehennen zu bekommen.
Die Eier der neuen Hennen müssen zunächst beprobt werden und dürfen erst in den Verkehr kommen, wenn keine Befunde vorliegen. In Deutschland war auf fünf Betrieben Fipronil nachgewiesen worden: in vier Eier- betrieben in der Grafschaft Bentheim und im Kreis Leer sowie auf einer Junghennenaufzucht im Landkreis Emsland. Die Höfe waren deshalb gesperrt worden.
Keine Gesundheitsgefährdung für den Verbraucher
Der im Kreis Leer gesperrte Betrieb hat 27.500 Legehennen. Der Betriebsleiter wolle unter anderem durch Futter- und Lichtumstellung erreichen, dass die Hennen das unerlaubte Fipronil abbauen und so die Eier wieder verkauft werden dürfen, sagte ein Sprecher des Kreises. „Wir haben keine Erfahrungen damit – wir wissen nicht, ob das Wochen oder Monate dauert“, sagte er.
Der Betreiber der Junghennenaufzucht im Emsland habe noch keinen Antrag auf eine erneute Beprobung der Tiere gestellt, sagte eine Kreissprecherin in Meppen. „Der Betrieb ist noch gesperrt.“ Dort sind 18.200 Junghennen betroffen. Unterdessen bezeichnete Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) die Verwendung des Insektizids in Hühnerställen als „kriminell“.
Es sei völlig in Ordnung, dass die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittle, sagte er am Freitag bei einem Besuch in Verden. „Gott sei Dank, kann ich Entwarnung geben: Es gibt keine Gesundheitsgefährdung für den Verbraucher.“ Das mache es allerdings nicht besser, dass Fipronil eingesetzt worden sei. „Aber es ordnet es ein.“