
Nötig sei ein verpflichtendes Fach, das Medienkompetenz vermittele, forderte Thiel vor der Tagung der Datenschutzbehörden, die am Mittwoch in Oldenburg begonnen hat.
Auch Erwachsene müssten besser über die Risiken eines freizügigen Umgangs mit ihren Daten informiert werden. Die digitale Sorglosigkeit gehe durch alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten, sagte Thiel, die Landesbeauftragte für den Datenschutz in Niedersachsen ist.
Die unabhängigen Datenschutzbehörden des Bundes und der Länder kommen routinemäßig zweimal im Jahr unter wechselndem Vorsitz zusammen. Bei der diesjährigen Herbsttagung in Oldenburg wollen die Datenschützer von Bund und Ländern auch über den Austausch von Fluggastinformationen beraten. Ziel sei ein Beschluss, der Bundesregierung und europäischen Gesetzgeber auffordert, Gesetzesvorhaben nachzubessern, sagte die Konferenz-Vorsitzende Thiel. Dafür soll eine im Juli verkündete Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs ausgewertet werden. Das höchste EU-Gericht hatte damals ein von der EU und Kanada geplantes Abkommen zum Austausch von Fluggastdaten als unvereinbar mit Datenschutzvorschriften erklärt. Die Konferenzteilnehmer wollen zudem über künftige Arbeitsweisen beraten. Mit der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung, die im Mai in Kraft treten soll, erhielten die Datenschutzbehörden mehr Macht und könnten Verstöße effektiver ahnden.