
Niedersachsen will Lockerungen und Verschärfungen bei den Corona-Maßnahmen regional und differenziert regeln. Das heißt, dass in Landkreisen und kreisfreien Städten mit niedrigen Ansteckungszahlen in bestimmten Bereichen etwa bei privaten Kontakten oder beim Sport mehr möglich wäre als im Rest des Landes. Bei einem hohen Infektionsrisiko mit einem Sieben-Tage-Inzidenzwert über 100 liefe es dann umgekehrt: „Die Notbremse müsste in Niedersachsen jeweils auch regional greifen“, erklärte die Staatskanzlei von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Donnerstag in Hannover auf Nachfrage des WESER-KURIER.
Bei Öffnungen will die Landesregierung allerdings auf den „Anziehungs-Effekt“ abstellen. So soll selbst in Landkreisen mit niedriger Inzidenz der Einzelhandel dicht bleiben, um einen „Einkaufstourismus“ aus besonders belasteten Kommunen zu verhindern. „Soweit Wanderungsbewegungen über Landkreisgrenzen ausgeschlossen sind, wie etwa bei Vereinssport, sind abweichende Regelungen denkbar“, sagte eine Regierungssprecherin. Gleichzeitig warnte sie aber vor allzu vielen Freiheiten. „Regionen mit sehr niedrigen Infektionszahlen können morgen Hotspots sein. Deswegen besteht in dieser Hinsicht insgesamt Zurückhaltung.“ Einzelheiten will die SPD/CDU-Regierung in ihrer neuen Corona-Verordnung festlegen, die spätestens zum nächsten Montag in Kraft treten soll.
Landesweit betrug die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in Niedersachsen binnen einer Woche am Donnerstag 65. Der Landkreis Wesermarsch überschritt mit 116,3 die kritische Notbremsen-Marke deutlich. Im Kreis Cuxhaven lag der Wert bei 75,2, in Diepholz bei 42,8, in Rotenburg bei 38,5, in Osterholz bei 43,9 und in Verden bei 34,3. Die 100-er-Grenze rissen auch die Region Hannover, die Stadt Salzgitter sowie die Landkreise Vechta, Leer und Cloppenburg. Am niedrigsten war der Wert im Kreis Lüchow-Dannenberg mit 10,3.
Der Bremer Senat hat unterdessen noch keine Entscheidung getroffen, ob er die in den Bund-Länder-Beschlüssen genannten Grenzen der Sieben-Tage-Inzidenz, ab denen Öffnungsschritte möglich sind, auf Landesebene anwenden will oder Bremen und Bremerhaven jeweils einzeln bewertet. In dem Beschluss der Länder ist durchgehend von Ländern oder Regionen die Rede, sodass hier unterschiedliche Interpretationen möglich sind. „Eine verbindliche Entscheidung ist nach jetzigem Stand morgen nach der Senatssitzung zu erwarten“, teilt Senatssprecher Christian Dohle am Donnerstag auf Anfrage mit. Bei dem aktuellen Infektionsgeschehen treibt Bremerhaven mit seiner Inzidenz von 147 den landesweiten Wert nach oben. Für die Stadt Bremen liegt der Wert bei 61,5. Landesweit betrachtet ergibt das eine Inzidenz von 75,7.
Offen ist demnach auch, wie Bremen auf das Vorhaben Niedersachsens reagiert, die Anwendung regional vorzunehmen. Die Stadt grenzt an insgesamt fünf Landkreise mit unterschiedlichen Inzidenzen von 32,8 im Landkreis Verden bis 116,3 in der Wesermarsch.
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