
Um 20 Uhr endet der Verkauf der Genossenschaftsanteile, dann wird sich zeigen, wie es weiter geht, ob das Geld zum Kauf des Gebäudes reicht.
„Wir haben schwierige Zeiten hinter uns“, sagt Escherhaus im Rückblick auf die vergangenen Monate, in denen er und rund ein Dutzend Mitstreiter aus den Vereinen im Ort – der zu Holdorf im Kreis Vechta gehört – durch die Straßen gezogen sind, um zu werben: 250 Euro kostet ein Anteil, 800 müssten verkauft werden, um „das Minimum“ zusammenzubekommen, wie Mario Trumme, einer der Männer der ersten Stunde, sagt: 200 000 Euro zum Erwerb der Gaststätte. „Der Ort steht voll dahinter“, sagt Trumme über seine rund 1600 Mitbewohner.im Ort „Wir haben hier vier große Vereine, und jeder braucht das Gasthaus als Treffpunkt.
Es fehlt ein Haufen Geld
Sollten die 200 000 Euro beisammen sein, wovon die Akteure ausgehen, fehlt noch immer ein Haufen Geld: Rund 250 000 Euro werden für den Umbau und die Modernisierung des Gebäudes veranschlagt. Escherhaus könnte sich vorstellen, mit einem Antrag auf rund 100 000 Euro aus dem Europatopf der Leader-Mittel für Projekte der Daseinsvorsorge Erfolg zu haben. Den gleichen Betrag, sagt Bürgermeister Wolfgang Krug, habe die Gemeinde im Haushaltsplan zwar vorgesehen – „eine Entscheidung hat der Gemeinderat aber noch nicht getroffen“. Die übrigen 50 000 Euro müssten von den Dorfbewohnern aufgebracht werden – in Gestalt tätiger Mithilfe beim Renovieren.
Das wäre auch verfrüht. Voraussetzung dafür, die Genossenschaft zu gründen, ist es, dass genügend Anteilseigner und Geld für den Kauf zusammen sind. Sollte dies wie offenbar allseits im Ort erwartet, der Fall sein, wird am 10. April die Genossenschaft gegründet. „Es sieht sehr, sehr, sehr gut aus“, sagt Mario Trumme, „wir haben auch Anteile ins Rheinland, den Ruhrpott, nach Hamburg und Großbritannien verkauft.“
Wenn das Geld reicht, werden wird sich tags darauf der Ausschuss für Jugend, Kultur und Soziales und der Wirtschaftsausschuss mit dem Thema „Zum Schanko“ befassen. Seit dem Tod des Wirts Hubert „Schanko“ Frilling am 10. November ist das Lokal geschlossen. Laut Bürgermeister Krug hat Frilling in seinem Vermächtnis bestimmt, dass eine Genossenschaft bis zu sechs Monate Zeit habe, das Lokal zu kaufen. Spätestens im Mai müsste alles unter Dach und Fach sein. Zumindest moralisch finden „Schankos“ Erben Unterstützung des Bundespräsidenten: „Mit Ihrem Genossenschaftsprojekt“, schrieb Frank-Walter Steinmeier, „unterstreichen Sie einmal mehr, wie wichtig Orte der Begegnung für das Zusammenleben sind.“