Das Ziel ist es, Künstler wieder sichtbar zu machen. Aufzuzeigen, wie vielfältig die Impulse durch Kunst und Kultur sind. „Wir wollen erreichen, dass Künstler im Flow bleiben und durch die Ausstellung nicht in eine Perspektivlosigkeit kommen. Es geht uns hier um Kunst, Solidarität und nicht zuletzt um Wertschätzung. Wir machen Kunst nicht für uns, sondern Kunst ist Gesellschaft“, beschreibt Ruth Cordes ihre Initiative „#ohnekunstistesgrau“. Für die dazugehörige Ausstellung stellt nun die Bassumer Künstlerin Karin Bliefernich ihre Galerie Nienhaus 1 zur Verfügung. Gezeigt werden ab diesem Freitag, 26. März, Bilder in den verschiedensten Maltechniken, Bleistiftzeichnungen, Porträts und Holzskulpturen. Zur Vorbereitung waren die Organisatorinnen Cordes und Bliefernich sowie die Aussteller Elisabeth Fitting, Ute Bescht und Markus Gefken am Mittwoch schon einmal sehr aktiv. Gemeinsam brachten sie die Kunstobjekte in der Galerie an die richtigen Positionen.
Ein Großteil der Künstler hat zwischen den derzeitigen Pandemiewellen schwer zu knabbern. Das weiß auch die Bundesregierung. „Die Corona-Pandemie trifft die Kultur- und Kreativwirtschaft mit besonderer Härte“, heißt es auf deren Internetseite. Deshalb habe die Bundesregierung auch das Rettungspaket „Neustart Kultur“ verlängert. Daneben gebe es wirtschaftliche Hilfsprogramme in Milliardenhöhe und weitere Förderleistungen. Trotzdem berichten öffentlich-rechtliche Fernsehsender darüber, dass die finanziellen Einbußen durch die Corona-Krise für die Künstlerinnen und Künstler existenzgefährdend sind.
Ansätze zur Verbesserung dieser brenzligen Situation hatte die Bremer Künstlerin Ruth Cordes durch eine zündende Idee. Sie betreibt in Bremen die Galerie „Schnoor der schönen Künste“. Mit dem dortigen Insiderwissen und den Kontakten zu einer Vielzahl von hiesigen Künstlern verabschiedete sie sich und ihre Mitstreiter vom Corona-Grau des täglichen Pandemiealltags. Unter dem Titel „#ohnekunstistesgrau“ begeisterte sie mit dem Beginn des zweiten Corona-Lockdown im November 25 ihrer Mitstreiter für eine Kunstausstellung. „Am 4. November schriftlich angekündigt, hatte ich vier Tage später schon 18 Zusagen und noch einige Tage weiter gingen bei mir die ersten Ausstellungsexponate der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Kunstausstellung ein“, berichtet Cordes.
Nicht die Farbe Grau sollte dominieren, sondern es galt, durch die künstlerischen Einflüsse gemeinsam wieder Farben aus der gesamten Palette ins Spiel zu bringen. Cordes erstellte eigens für ihre Ausstellung - mit finanzieller Hilfe des Syker Vorwerks und der Stadt Syke (wir berichteten) - einen begleitenden Katalog, der Ausstellungsstücke und die dazugehörigen Künstler beschreibt und von den Besuchern zum Preis von fünf Euro erworben werden kann, ansonsten ist der Eintritt frei.
Die Kunstausstellung startete im November in Bremen in der Galerie „Schnoor der schönen Künste“ und findet dank der Galerieüberlassung von Karin Bliefernich in Nienhaus 1 ihre Fortsetzung. Parallel zu den örtlichen Präsentationen bereitet Angelika Ehrhardt-Marschall aus Remagen eine virtuelle Ausstellung zusätzlich vor. „Weil die Aussteller aber sehr großen Wert auf Kommunikation legen und die Idee unter Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften so wunderbar ist, suchen wir schon heute einen weiteren Ort der Ausstellungsmöglichkeit, natürlich bei gleichem Thema“, so Cordes. Die Wichtigkeit der Kommunikation gerade in Pandemiezeiten betätigt auch das Handeln von Heidrun Wolf aus Glandorf. „Während der Ausstellungsphasen erhalte ich jeden Tag eine Postkarte aus Glandorf und freue mich immer wieder aufs Neue“, berichtet Karin Bliefernich zum Abschluss der Vorbereitungsarbeiten in ihrer Galerie Nienhaus 1.
Weitere Informationen
Vom 26. März bis zum 23. April können sich Kunstliebhaber in der Galerie Nienhaus 1 in Bassum jeweils montags, mittwochs und freitags von 10 Uhr bis 18.30 Uhr und sonnabends von 10 Uhr bis 13 Uhr an den Exponaten der zurzeit 15 teilnehmenden Künstlern erfreuen.