
Osterholz-Scharmbeck. Auf den Tischen im Breitband-Kompetenzzentrum lagen lila Schokoladentafeln mit buntem Kuhmuster. Der Internetanbieter EWE hatte die Verpackung mit einem Werbespruch ergänzt: "Wir vertilgen die weißen Flecken." Das Wortspiel war als Fazit des Ausbaus der Breitbandversorgung im Landkreis gedacht.
Mit Fördermitteln hatte der Landkreis mit der EWE die so genannten Kabelverzweiger auf dem Land mit Glasfaserkabel erschlossen. Bis auf wenige Ausnahmen konnten so die meisten weißen Flecken mit modernen und schnellen Internetverbindungen versorgt werden, sagte Kreisdezernent Werner Schauer im Breitband-Kompetenzzentrum in Osterholz-Scharmbeck. Jetzt will die EWE einen weiteren Schritt gehen. Einige Gebiete, die schon eine Grundversorgung mit DSL hatten, waren nicht förderungswürdig. "Wir haben jetzt den Effekt, dass wir auf dem Land schnellere Anbindungen haben als in den Städten", führte Marc Eden von der EWE aus.
Die Bundesregierung habe das Ziel einer bundesweiten Versorgung mit 50 Megabit pro Sekunde ausgegeben. "Die haben wir im Landkreis zu einem großen Teil schon", erklärte Peer Beyersdorf vom Kompetenzzentrum. Doch der Bedarf nach schnelleren Anbindungen steige stetig mit einem Faktor von 1,5 jährlich. Was heute gut sei, ist morgen schon eine Schnecke.
Die EWE will deshalb jetzt auch Orte aufrüsten, die bisher leer ausgingen. Voraussetzung: Es muss wirtschaftlich machbar sein. "Axstedt, Scharmbeckstotel oder Teile von Ritterhude sind beispielsweise solche Gebiete", informierte Eden. In der Stadt Osterholz-Scharmbeck gibt es 17 dieser Gebiete. In Axstedt braucht die EWE laut Eden 14 feste Kunden für den Ausbau. "Damit würden wir dann 215 zusätzliche Haushalte erreichen." Für den Ausbau in Scharmbeckstotel reichten 13 feste Bestellungen.
Für Stadtdezernent Torsten Rohde ist der weitere Ausbau eine Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung. Aber auch die privaten Haushalte legt en immer mehr Wert auf das Internet und seine neuen Angebote. Susanne Geils, Bürgermeisterin von Ritterhude und Bernd Lütjen, Samtgemeindebürgermeister von Hambergen sehen das ähnlich. Schauer rät deshalb: "Wer schnelles Internet wünscht, sollte sich bei der EWE registrieren." Am einfachsten geht das auf der Homepage der EWE. Unter der Adresse "www.ewe.de/breitband" kann jeder seine Adresse eingeben. Eden: "Der Benutzer bekommt dann Informationen, ob er in einem ausbaufähigen Gebiet wohnt, wie viele Nutzer benötigt werden und wie viele Anwohner sich bereits registriert haben." Das erste Gebiet, das angeschlossen wird, könnte Scharmbeckstotel sein, mutmaßt Eden. Hier gebe es schon viele Registrierungen.
Würden alle 37 Gebiete erschlossen, könnten über 10000 Haushalte zusätzlich mit Geschwindigkeiten bis 50 Megabit in der Sekunde versorgt werden. Wie hoch die Leistung tatsächlich ist, hänge von der Entfernung zum Kabelverzweiger ab, betonte Eden. Das liegt an der Nutzung von Kupferkabeln, die von den Kabelverzweigern die Daten ins Haus bringen. Diese Problematik könne erst mit der Verlegung von Glasfaserkabeln in jedes einzelne Haus beseitigt werden, sagte Marc Eden.
Schnelles Internet für alle
EWE will die weißen Flecken tilgen / 37 Gebiete ausgemacht
Zitat:
"Das erste Gebiet, das
angeschlossen wird, könnte Scharmbeckstotel sein."
Marc Eden von der EWE
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