
Wohltätigkeitsgalas und Charity-Konzerte gehören mittlerweile fast ebenso zur Weihnachtszeit wie Christkind und Nikolaus. Auch in Osterholz-Scharmbeck herrscht offensichtlich eine große Bereitschaft, ein buntes, vorweihnachtliches Showprogramm zu genießen und dadurch gleichzeitig für einen wohltätigen Zweck zu spenden. Die Scheune von Gut Sandbeck zumindest war bis auf den letzten Zuschauerplatz gefüllt, als die Schlagersängerin Tina Härtel Publikum und Künstlerkollegen zu einer Wohltätigkeitsgala zugunsten des Vereins „International Children Help“ einlud.
Trotz des heimeligen rustikalen Ambientes des Veranstaltungsorts herrschte durchaus Gala-Atmosphäre: Auf der Bühne waberten Kunstnebel im bunten Scheinwerferlicht im Bestreben, eine ebenso festliche wie eindrucksvolle Atmosphäre zu zaubern. Auf und vor der Bühne versammelten sich weite Teile der Lokalprominenz, Ehrengäste und Interessierte. Organisatorin Tina Härtel gelang es, neben ihren lokalen Musikerkollegen Inga Wätjen, Detlef Gödicke und Marcus Seifert auch den Schauspieler Harald Maack und den „XXL-Ostfriesen“ Tamme Hanken zum Mitwirken zu überreden.
Schließlich ging es um eine gute Sache, und die Wahl der Begünstigten stammt nicht von ungefähr: Nicht nur Härtel selbst ist Mitglied der „International Children Help“, auch Jürgen Grobbin, Chef des Musiklabels „Ideen Medien Records“, das Härtel nach ihrem Gewinn des Schlagercastings in der Waterfront unter Vertrag nahm, ist Mitglied des Vereinspräsidiums.
Allein an Eintrittsgeldern gelang es Härtel und ihren Mitstreitern, über 1500 Euro für den wohltätigen Verein zu sammeln, der unter anderem auch eine befreundete Familie der Sängerin in Osterholz-Scharmbeck unterstützt (wir berichteten). Zusätzlich wurde während der Konzertpause auch die Spendendose des Vereins reichlich und nahezu ausschließlich mit Scheinen befüllt. Da alle mitwirkenden Künstler, Techniker und Dekorateure ehrenamtlich arbeiteten und das Label sich bereit erkläre, die GEMA-Gebühren zu übernehmen, fließen die eingenommenen Eintrittsgelder und Spenden verlustfrei in die Vereinsarbeit.
Geboten bekamen die Zuschauer dafür ein gut zweistündiges Galaprogramm, das neben altbekannten und neueren Weihnachtsliedern auch Platz für Geschichten, Grußworte und bisweilen sogar Humor zum Zuge kommen ließ. Für diesen sorgte Detlef Gödicke, der neben seinen Fähigkeiten am Akkordeon auch sein komödiantisches Talent unter Beweis stellte und in bester „Dinner for One“-Manier ein Rezept für „Truthahn mit Whisky“ rezitierte.
Während es sich bei Gödicke und dem Pianisten Marcus Seifert um altbekannte Bühnenveteranen handelt, die nicht nur dem Osterholzer Publikum somit bereits bestens vertraut sein dürften, sorgte Inga Wätjen für die Überraschung des Abends: Mit charismatischer Stimme und ihren Pianokünsten sorgte die angehende Abiturientin, die zuvor lediglich im September bei einem Unplugged-Konzert im Rathaus öffentlich als Musikerin in Erscheinung trat, für Gänsehaut bei den Zuhörern. Neben ihrem Soloauftritten erwies sie sich darüber hinaus als kongeniale Duettpartnerin Tina Härtels, obwohl sich die beiden noch gar nicht so lange kennen: „Nach dem Auftritt im Rathaus vermittelte, Detlef Gödicke den Kontakt. Wir haben daraufhin etwa drei- bis viermal zusammen geprobt“, erklärt Wätjen, die an diesem Abend mindestens ebenso zahlreiche neue Fans gewonnen haben dürfte wie die Organisatorin Härtel selbst.
Doch auch die weiteren Bühnengäste ließen sich nicht lumpen und zeigten sich wie gewohnt bester Laune und spielfreudig. Dass die Musik zu vielen der vorgetragenen Weihnachtsstücke von „Leise rieselt der Schnee“ bis hin zu „Weißer Winterwald“ als Halbplaybacks vom Band kamen, fiel da nicht negativ ins Gewicht. Harald Maak verlas eine plattdeutsche Geschichte über Weihnachtszauber und Romantik im Seniorenalter, und Tamme Hanken richtete kurze Grußworte ans Publikum, obwohl ihn am darauffolgenden Morgen bereits wieder Dreharbeiten in Österreich erwarteten: „Wir haben seit Jahren ein gutes Verhältnis zu Osterholz-Scharmbeck und unterstützen das Anliegen der Veranstaltung. Die meisten schauen immer nur auf das Elend weit weg, Nöte in der eigenen Umgebung werden dagegen meistens übersehen“, befand der „XXL-Ostfriese“.
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