
Landkreis Osterholz. Mia und Ben waren 2019 die beliebtesten Vornamen in Deutschland. Nach neun Jahren an der Spitze hat Noah nun den Ben verdrängt. Bei den Mädchen sind Mia, Emilia und Hannah an der bis dahin führende Emma vorbeigezogen. Das hat der Vornamenexperte und Hobby-Namen-Forscher Knud Bielefeld aus Ahrensburg in Schleswig-Holstein herausgefunden.
Wie sieht die Entwicklung in der hiesigen Region aus? In Ritterhude hat es 2020 laut Genia Flock, Sachgebiet Sicherheit und Ordnung der Gemeinde Ritterhude, 118 Mal Nachwuchs gegeben. Dabei seien die Eltern „sehr kreativ“ bei der Namensgebung gewesen, sagt Flock. Denn nur jeweils drei Mädchen erhielten als Vornamen Paula oder Paulina und Isa oder Isabel. Dahinter lagen Genia Flock zufolge je zwei Mal Neela, Maya, Emma, Ella und Annie. „Und bei den Jungs gibt es sechs erste Plätze mit jeweils zwei Kindern, nämlich Vincent, Niklas, Yasin, Mattheo, Levin und Elias.“ Ansonsten komme kein einziger Name doppelt vor, so die Sachgebietsleiterin.
Während Yasin arabischen und Vincent lateinischen Ursprungs ist, haben Niklas, Mattheo, Levin und Elias christlich-jüdische Wurzeln. Auch bei den Mädchennamen spielt ein biblischer Hintergrund eine Rolle. Isabel ist die spanische/portugiesische Form von Elisabeth. Die ist im Neuen Testament die Mutter von Johannes, dem Täufer.
Paul und Paula sind ebenfalls neutestamentlichen Ursprungs. Sie gehen auf Paulus zurück, den Apostel und Verfasser der meisten Briefe im Neuen Testament. Obwohl er Jude war, hatte seine Familie das städtische und römische Reichsbürgerrecht. Darum erhielt er bei seiner Geburt den römischen beziehungsweise lateinischen Namen Paulus, was übersetzt heißt der Kleine, der Geringe, der Jüngere.
Die Eltern in der Samtgemeinde Hambergen bevorzugten jeweils drei Mal Finn oder Fin und bei den Mädchen Ella. Daran schließen sich jeweils zwei Mal Jonathan, Paul und Elias sowie Amelie oder Ameli an. Das hat Christina Brodd vom Meldeamt für uns herausgefunden.
Namensforscher Bielefeld verweist darauf, dass eine christliche Gesinnung bei der Entscheidung für Namen wie zum Beispiel Noah oder Paul keine Rolle spielt. Nach seiner Beobachtung hat der Name Noah einen steten Aufschwung genommen, nachdem Boris Becker seinen Sohn 1994 so genannt hat. „Der tauchte dann immer kontinuierlicher auf.“ Ebenfalls kämen Vornamen von populären US-amerikanischen Schauspielern über die Medien zu uns, sagt der 53-Jährige. Film und Fernsehen spielten bei der Namensgebung von Sohn oder Tochter eine entscheidende Rolle. „Solche Namen setzen sich im Bewusstsein fest.“
Andere Namen wie zum Beispiel Finn/Fynn seien anfänglich erst nur in zwei Bundesländern wie Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein verbreitet gewesen, so Bielefeld. Von dort aus fänden sie dann ihren Weg bis in den Süden wie nach Baden-Württemberg. Beliebt sind zudem alle Jahre wieder auch ältere deutsche Vornamen, so der Hobby-Forscher. „Emil, Anton, Paul, Emma, Anna - das sind Retro-Namen, die wir schon länger kennen. Gerda klettert von Jahr zu Jahr höher, und gerade in Sachsen ist jetzt der Name Kurt auch immer populärer geworden.“ Den größten Aufwärtstrend freilich registrierte der 53-Jährige für Emilia und Mattheo.
Das spiegelt auch die Geburten-Übersicht des Standesamts in Osterholz-Scharmbeck wider. Danach steht laut Stadt-Sprecherin Lisanne Matthiesen in der Tat Emilia (mit Lotta) bei den Mädchen ganz oben. Sechs Mal gaben Eltern ihren Töchtern diesen Vornamen. Weiter beliebt sind Lotta, Marie und Mila. Außerdem tauchten unter den ersten Zehn Charlotte, Clara, Ida, Ella und Laura auf. Matteo ist mit vier Kindern im Stadtgebiet die Nummer zwei (zusammen mit Finn, Levi und Lio). Noch häufiger, nämlich jeweils fünf Mal, entschieden sich die Eltern für Liam und Paul. Den dritten Platz teilen sich Anton, Arias, Elias und Emil.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.