
Im Gemeindehaus der Emmaus-Gemeinde geht es fröhlich zu. Um die Tische sitzen die Mitglieder der Samba-Gruppe „Samba la Moor“ und basteln an ihren farbenprächtigen Kostümen, die den zehnten Samba-Moonlight-Move am Sonnabend, 16. November, ab 18 Uhr in ein leuchtendes Spektakel verwandeln sollen. Schnell wurden noch mit geschickten Fingern von Gabi Kaltwasser, Christa Kuhlmey und Sabine Hartmann zusätzliche kleine Batterietäschchen eingenäht. „Ich habe hier die Lichterketten. Wir drapieren sie mal auf den Kostümen und schauen dann, wie es wirkt“, bestimmt Martina de Wolff.
Das Licht im Raum geht aus, dafür erstrahlen nun die Kostüme in kaltblauem Licht. „Hier ist noch eine dunkle Stelle – und da, bei dir auch!“ Unter gegenseitiger Hilfestellung werden die kleinen Lichtpunkte gleichmäßig über die Kostüme verteilt. Auch die Hüte und das Make up sind wichtiger Bestandteil des Gesamtbildes und werden an diesem Abend noch einmal genau durchgesprochen.
Brasilianisches Flair im Moor. Wie ist es eigentlich dazu gekommen? „2007 wurde die Samba-Gruppe für Kinder, die Las Estrellas, gegründet. Das machte nicht nur den Kids viel Spaß, sondern auch die Eltern und sogar Großeltern wollten gern mitmachen; und so gründeten wir 2009 die Samba-Gruppe „Samba la Moor“, erzählt Martina de Wolff. Mit dieser gerade frisch gegründeten Samba-Gruppe auf dem funkelnagelneuen Samba-Wagen nahmen „Samba la Moor“ auf der Erntewagen-Abschluss-Party in Hüttenbuch teil – und gewannen völlig unerwartet den ersten Preis. „Allerdings waren die Las Estrellas sehr enttäuscht, denn sie waren noch zu jung; wir hatten sie aus Altersgründen nicht mitgenommen“, erzählt Martina de Wolff die Geschichte weiter. „Für die Kinder mussten wir uns also etwas einfallen lassen und beschlossen, einen großen Samba-Laternenumzug durch Pennigbüttel zu organisieren“.
Die Behörden waren von der Idee nicht begeistert, erinnert sich de Wolff: „Die wollten hier kein zweites Hüttenbusch.“ Doch die Hürden wurden überwunden, und innerhalb von sechs Wochen war der erste Samba-Moonlight-Move organisiert. Es war eine Strecke ausgeguckt worden, und alle Anwohner entlang der Strecke waren persönlich angesprochen und gebeten worden, ihre Gärten schön zu schmücken und zu beleuchten. Mit immerhin 300 Teilnehmern zog der erste Samba-Moonlight-Move durch den Ort am Teufelsmoor und hinterließ einen Hauch von Exotik und Abenteuer. „Schon bald danach meldeten sich weitere Vereine und fragten, ob sie beim nächsten Mal auch teilnehmen dürften“, erinnert sich Martina de Wolff mit einem Lachen. „Im zweiten Jahr hatten wir schon fast Tausend Teilnehmer beim Umzug!“
Was als kleiner Laternenumzug mit Samba-Begleitung geplant worden war, entwickelte sich in den kommenden Jahren zu einem Pennigbütteler Aushängeschild. Wer nicht mit einem Verein oder einer Fußgruppe am Umzug teilnahm, der säumte zumindest als Schaulustiger die Straßen Pennigbüttels und amüsierte sich anschließend mit den Bewohnern der Ortschaft auf dem Festplatz.
„Als Samba-Sparte des SV Komet Pennigbüttel durften wir nach dem Umzug in einigen Jahren auch den Vereinsplatz nutzen und hier unsere Zelte aufbauen. In einem Jahr kam es am Tag des Abbaus zu einem heftigen Unwetter, der die Zelte und Materialien unbrauchbar werden ließ. Danach nutzen wir dann das Vereinsheim des SV Komet für die After-Move-Party“, erzählt Martina de Wolff. Mit über 3000 Gästen hat der Moonlight-Move schon für äußerst respektable Besucherzahlen in Pennigbüttel gesorgt und den Namen der Ortschaft über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt gemacht. Nun schlängelt sich der im Lichterglanz vieler bunter LED-Lämpchen erstrahlende Lindwurm zum zehnten Mal durch Pennigbüttel. „Leider wird das auch endgültig das letzte Mal sein, dass wir durch Pennigbüttel ziehen“, sagt Martina de Wolff. „Es war eine großartige Zeit!“
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