
Posthausen. Als die Tierklinik Posthausen vor rund sieben Jahren mit vier Tierärzten, fünf Tiermedizinischen Fachangestellten und drei Auszubildenden an den Start ging, hätten vermutlich nicht einmal die kühnsten Optimisten mit einer derart rasanten Entwicklung gerechnet. Auf einen Betrieb mit etwa 80 Mitarbeitern ist die Tierklinik mittlerweile angewachsen, denn neben den Tiermedizinern zählen längst auch mehrere Verwaltungsangestellte, Reinigungskräfte, ein Hausmeister und Gärtner für die Außenanlage zu dem erfolgreichen Team. Seit 2019 unterstützt zudem eine Klinikmanagerin die Geschäftsleitung.
Doch die steigende Nachfrage wirft auch ein besonders großes Platzproblem auf, mit dem sich die Gemeindeverwaltung und Lokalpolitik im Zusammenspiel mit der Klinikleitung seit rund zwei Jahren intensiv beschäftigt. „Wir unternehmen immense Anstrengungen, um die internen Strukturen den wachsenden Anforderungen anzupassen. Gleichzeitig ist es uns sehr wichtig, neben einer permanenten medizinischen Weiterentwicklung den bestmöglichen Service für unsere Tierbesitzer zu gewährleisten und dabei nicht die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter aus den Augen zu verlieren“, erklärt Tim Bonin, der die Tierklinik in Posthausen gemeinsam mit den Tiermedizinern Manfred Heine, Julia Neumann und neuerdings auch Philipp Schmierer leitet.
Das Problem mit den beengten Verhältnissen in der Tierklinik soll durch einen Erweiterungsbau behoben werden. „Wir haben Schwierigkeiten, alle unsere Mitarbeiter so über die Schichten zu verteilen, dass wir uns nicht auf die Füße treten“, sagt Bonin mit Blick auf den derzeitigen Arbeitsalltag, der das Team wegen der Corona-Pandemie vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Um den Bedarf für die Abdeckung des Notdienstes unter Berücksichtigung des Arbeitszeitgesetzes zu sichern, muss weiter Personal eingestellt werden. Anders als bei manchen Rationalisierungen in der Humanmedizin hält die Tierklinik an einem hohen Betreuungsschlüssel für ihre Patienten fest. „Dies sehen wir insbesondere bei Tieren mit hohem intensivmedizinischem Aufwand auch als absolut notwendig an“, betont Bonin.
Auf die Corona-Pandemie hatte das Team der Tierklinik Posthausen indes sehr früh reagiert und ein strenges Hygienekonzept erarbeitet. „Alle unsere Mitarbeiter tragen FFP 2-Masken. Wir haben schon im letzten Jahr Corona-Teams gebildet, die den Kontakt, so gut es geht, untereinander vermeiden, um im Infektionsfall eine Durchseuchung zu verhindern“, erklärt Bonin, der seine Mannschaft insbesondere für ihre Flexibilität lobt. „Wir können jederzeit Anpassungen vornehmen, um den Betrieb im Infektionsfall aufrecht zu erhalten. Wir nehmen das alles sehr ernst, da im Falle einer behördlichen Schließung ein echter tiermedizinischer Versorgungsengpass zu befürchten wäre.“
Im normalen Arbeitsalltag habe sich für das Team durch Corona gar nicht viel geändert. „Bisher hatten wir vor allem mit organisatorischen Anpassungen, Lieferengpässen für Medikamente und gestiegenen Kosten für Verbrauchsmaterialien zu kämpfen. Und vereinzelt wurden Mitarbeiter in Quarantäne geschickt“, beschreibt Bonin die Situation und fügt hinzu: "Dank der Systemrelevanz sind wir im Vergleich zum Einzelhandel oder der Gastronomie gut durch die Krise gekommen. Deshalb blicken wir vor allem mit Dankbarkeit und Demut auf die letzten zwölf Monate zurück.“ Ernsthafte Einschränkungen gebe es glücklicherweise nicht.
Die Erweiterungsarbeiten auf dem Areal der Tierklinik sollen derweil im Mai/Juni beginnen. Kürzlich haben der Ottersberger Ausschuss für Bau, Planung und Gebäudemanagement und der Verwaltungsausschuss bereits ein wichtiges Signal gesetzt und dem vorliegenden Plan-Entwurf zugestimmt. Und auch über den Anbau hinaus stehen die Zeichen bei der Tierklinik Posthausen auf Wachstum. So verstärkt Philipp Schmierer die Klinikleitung als Partner. „Seine fachliche Expertise ist über Deutschland hinaus gefragt. Zuletzt war er für Vortragstätigkeiten in Dubai und hat dort den Serval eines Scheichs operiert. Neben seiner fachlichen Kompetenz ist es aber vor allem wichtig, dass er sowohl mit seinen Ansichten als auch seiner menschlichen und umsichtigen Art hervorragend zu uns in die Geschäftsleitung passt“, lobt Bonin die neue Führungskraft.
Äußerst zufrieden über die Entwicklung der Tierklinik Posthausen, die in Zeiten des sich zuspitzenden Fachkräftemangels immer noch eine vollumfängliche Notdienstpräsenz anbieten kann, zeigt sich Ortsbürgermeister Reiner Sterna. „Wir können stolz darauf sein, hier so ein Angebot zu haben. Die Tierklinik ist ein Prädikat für den Ort.“
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